"Einfach mal Spaß haben"

Alpenverein veranstaltet Kletternachmittag für elternlose Flüchtlinge

Sichtlich Spaß haben die Schüler der Integrationsklasse.
Fotos: Konstantin Müller/Christopher Marth

20.06.2015 / PETERSBERG - „Hochmotiviert, sehr freundlich und extrem respektvoll“ – so beschreibt Monika Schmidhuber-Mörmel die minderjährigen Flüchtlinge ihrer Integrationsklasse an der Richard-Müller Schule. Die afrikanischen Jugendlichen leben in der Region Fulda und sind ohne ihre Eltern nach Europa gekommen. Schmidhuber-Mörmel bringt ihnen in gut 10 bis 11 Stunden wöchentlich Deutsch bei. „Die Jugendlichen haben wirklich ein sehr straffes Programm, auch abseits der Schulzeit“, sagt sie. Um den jungen Flüchtlingen etwas Abwechslung zu bieten, veranstaltete die Richard-Müller-Schule in Zusammenarbeit mit der Jugendgruppe des Deutschen Alpenvereins Sektion Fulda einen Kletternachmittag im Kletterzentrum in der Goerdelerstraße.

„Für die Jugendlichen ist das ein freiwilliges Angebot“, so die Klassenlehrerin, „Die Teambildung spielt beim Klettern ja eine große Rolle, außerdem können sie so Vertrauen zu ihren Mitschülern aufbauen und einfach mal Spaß haben.“ Die Richard-Müller-Schule unterrichtet seit dem vergangenen Jahr vier Integrationsklassen, in denen junge Asylbewerber über 16 Jahre mit verschiedenem Bildungsstand unterrichtet werden.



Die Idee zum Kletternachmittag hatte der Deutsche Alpenverein, jährlich wird ein soziales Projekt unterstützt. Die Jugendgruppe der Sektion Fulda war ebenfalls vor Ort, so konnte ein Austausch zwischen den deutschen und den afrikanischen Jugendlichen stattfinden. „Grundsätzlich sind wir offen für jeden“, sagt der erste Vorsitzende des DAV Fulda Michael Rutkowski. Zwar herrsche derzeit ein „Kletterboom“, die Aufnahme von jungen Flüchtlingen schließt er aber nicht aus. Gerade durch den Bau der Kletterhalle im Jahre 2012 seien viele neue Mitglieder hinzugekommen. „Der Deutsche Alpenverein Sektion Fulda erfreut sich derzeit 4.200 Teilnehmern“, so Rutkowski.

„Wer hier einmal anfängt mit Klettern, der hört so schnell nicht mehr auf“, so Jugendleiterin Britta Böttcher. Sie freut sich über den interkulturellen Austausch: „Hier bei uns ist jeder willkommen.“(Konstantin Müller)+++

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