MdB MÜLLER informiert sich über Pflegeausbildung
"Die Alten- und Krankenpflege steht vor großen Veränderungen"
19.06.2015 / GELNHAUSEN -
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Müller hat sich bei einem Besuch der Main-Kinzig-Kliniken in Gelnhausen über die Situation der Ausbildung in den Pflegeberufen informiert. Die Gesundheitsexpertin ist in Berlin Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion für die Neuordnung der Pflegeberufe, die in der zweiten Jahreshälfte beraten werden soll.
„Die Alten- und Krankenpflege steht aufgrund der demographischen Entwicklung vor großen Veränderungen“, erklärte Müller den Hintergrund der anstehenden Reform. Die Zahl der Pflegebedürftigen, aber auch die Komplexität der Versorgung würden immer weiter zunehmen. In den Krankenhäusern steige der Anteil der älteren Patienten, während gleichzeitig in den Altenpflegeinrichtungen zunehmend krankenpflegerische Tätigkeiten erforderlich sind.
Bettina Müller: „Die Tätigkeitsfelder vermischen sich immer mehr. Die Zusammenlegung der Ausbildung in der Alten- und Krankenpflege eröffnet die Chance, die Ausbildungsinhalte neu auszurichten.“ Schon heute seien etwa ein Drittel der Ausbildungsinhalte identisch. Die neue sogenannte generalistische Pflegeausbildung werde außerdem die Attraktivität der Pflegeberufe steigern und endlich die bislang fehlende EU-rechtliche Anerkennung des deutschen Altenpflegausbildung bringen.
Die Umstellung auf die neue Ausbildung werde zudem nicht von heute auf morgen erfolgen, betonte Müller. Für die Kranken- und Altenpflegeschulen gebe es Übergangsfristen, um die personellen und organisatorischen Voraussetzungen für die neue Berufsausbildung zu schaffen. Wegen der Zuständigkeit der Bundesländer im Bereich Schule und Bildung sei ohnehin mit längeren landesrechtlichen Umsetzungsphasen zu rechnen. Auch bei Lehrplänen und den Ausbildungsinhalten hätten die Bundesländer mitzusprechen. „Wir müssen die Reform aber jetzt auf das Gleis setzen, damit wir in den kommenden Jahren ausreichend und gut ausgebildete Pflegekräfte haben“, erläuterte Bettina Müller, die zusagte, die in Gelnhausen gewonnenen Eindrücke aus der Praxis der Pflegeschulen mit in die parlamentarischen Beratungen nach Berlin zu nehmen. +++