Unter Vorsitz von Dr. Thomas HEILER
Kommission zur historischen Einordnung von Dr. Franz DANZEBRINK beschlossen
02.06.2015 / FULDA - Um die Rolle des umstrittenen Fuldaer Oberbürgermeisters während der NS-Zeit Dr. Franz Danzebrink historisch zu beleuchten und neu zu bewerten, hat sich am heutigen Montag eine entsprechende Kommission formiert. Das teilte Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller nach einer Magistratssitzung zu diesem Thema mit. Vorsitzender des Experten-Gremiums ist wie angekündigt der Leiter des Kulturamts und Stadtarchiv, Dr. Thomas Heiler. Möller nannte fünf weitere Mitglieder der vom Magistrat beschlossenen Kommission, nämlich Fuldas ehemaligen Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Hamberger, Ehrenvorsitzender des Fuldaer Geschichtsverein, Friedensforscher Prof.Peter Krahulec, den Zeitzeugen Elmar Schick, Herausgeber zahlreicher Publikationen zum Thema 3. Reich und Nachkriegszeit in der Region, den ausgewiesenen Kenner jüdischer Geschichte Gabriel Moeller und Autor Günter Sagan, der ebenfalls vielfach zum Thema NS-Zeit in Fulda publiziert hat. Das Gremium soll sich demnächst konstituieren und seine Arbeit so bald wie möglich aufnehmen, wobei man sich zunächst über das Procedere und die anzuwendende Methodik verständigen wird.
Einen Zeitrahmen für die Arbeit der Kommission, deren Ergebnisse und eine eventuelle Empfehlung für die Umbenennung der Straße könne man nicht vorgeben, sagte OB Möller. "Ich bin der Auffassung, hier geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit." Mit Hilfe der Daten aus dem Bundesarchiv und der Spruchkammern könne man zu einer sachlich fundierten und seriösen Beurteilung kommen. Dieser noch ausstehenden Neubewertung wolle und müsse man aber die dafür notwendige Recherchedauer einräumen. "Vielleicht melden sich auch noch bislang unbekannte Zeitzeugen, die eine wichtigen Beitrag zur Aufklärung liefern könne", sagte Möller.+++ci