NACHGEDACHT 125

Schlüsselkompetenzen - Gedanken von Christina LEINWEBER



31.05.2015 / REGION - Um sozial handeln zu können, sollte ein Mensch in seinem Leben lernen, sich in andere Menschen – in ihre Lage, Situation und Emotion – hineinversetzen zu können. Diese Schlüsselkom-petenz für das menschliche Miteinander fordert von einer Person, sensibel für das Gegenüber zu sein, aber auch Konsequenzen des eigenen Handelns für das Leben anderer zu bedenken und in Entscheidungen einzubeziehen. Einfach gesagt: Der andere Mensch ist mir nicht egal und ich kann mit ihm fühlen.


Empathie ist das Wort, das alle eben angesprochenen Aspekte beinhaltet. Ist Empathiefähigkeit aber alles, was unser Miteinander bedingt? Wenn wir alle ganz sensibel für die anderen Menschen werden, kommt es nicht mehr zu Streit, zu Ärger oder zu Unverständnis? Ganz wichtig sollte es doch aber auch sein, sich selbst in diesem Miteinander zu beleuchten. Wir können ja nicht immer nur unser Gegenüber bedenken, sondern sollten uns auch einmal selbst in den Blick nehmen.

Selbstreflexionskompetenz ist das, was ich damit meine: Wie wirke ich denn auf andere? Was trage ich dazu bei, dass es zu Streit, zur Schlichtung oder zum Frieden kommt? Warum habe ich so gehandelt und nicht anders? Sich einmal selbst in den Fokus zu nehmen, ist doch eben auch ganz elementar, um über das Miteinander Aufschluss zu bekommen.

Empathiefähigkeit und Selbstreflexion sind für mich die Schlüsselkompetenzen menschlichen Zusammenlebens. Ohne diese beiden Komponenten wäre soziales Handeln unmöglich. Und wie oft scheitert eine Beziehung, Freundschaft oder eine andere Gemeinschaft an diesen beiden Punkten: weil man auf seinem Recht beharrt, weil der andere Mensch mir vollkommen egal ist, weil nur Ich zähle. Es ist also immer wieder lohnend, beide Kompetenzen einzuüben. „Miteinander“ kann man lernen. (CHRISTINA LEINWEBER) +++

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