Auf den Spuren George C. Marshalls
Point-Alpha-Direktor Volker BAUSCH auf Vortragsreise in den USA
29.05.2015 / GEISA/ RASDORF -
Der vormalige amerikanische Beobachtungsposten „OP Alpha“, im legendären „Fulda Gap“ gelegen, ist heute eine Mahn-und Gedenkstätte und als historischer Ort Teil einer gemeinsamen deutsch-amerikanischen Erinnerungskultur der Nachkriegszeit. Aus diesem Grund pflegt die Point Alpha Stiftung seit Jahren eine enge Zusammenarbeit mit transatlantischen Initiativen und Organisationen wie dem American Council on Germany (ACG), der unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg von dem ehemaligen Alliierten Hochkommissar für Deutschland, John J. Mc Cloy und dem vor den Nazis geflohenen deutsch-jüdischen Bankier Eric M. Warburg gegründet wurde. Das Ziel der Organisation war und ist die Förderung des transatlantischen Dialogs, die Förderung des gegenseitigen Verständnisses und der Diskurs über die Herausforderungen, mit denen sich das deutsch-amerikanische Verhältnis konfrontiert sieht.
Ein weiterer langjähriger Partner ist das „Transatlantic Outreach Program“ (TOP) des Goethe- Instituts Washington, das in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt, der Robert Bosch Stiftung, der Deutschen Bank und Siemens ausgewählten amerikanischen Geschichts- und Sozialkunde-Lehrkräften eine mehrwöchige Studienreise durch Deutschland ermöglicht. Der Besuch der Gedenkstätte Point Alpha sowie pädagogische Workshops für die amerikanischen Lehrkräfte gehören seit drei Jahren zum Höhepunkt dieser Studienreisen.
Stiftungsdirektor Volker Bausch war vom ACG und dem TOP im Mai zu einer mehrwöchigen Vortragsreise durch sechs Bundesstaaten des USA eingeladen, um dort vor interessiertem Publikum und vor Schülerinnen und Schülern über die Entwicklung von Point Alpha vom heißen Ort im Kalten Krieg zum Lernort der Geschichte zu sprechen. In sechs Abendvorträgen und acht Schulvorträgen vor mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern konnte die Geschichte dieses außergewöhnlichen Lernorts vermittelt und in Gesprächen vertieft werden.
Marshall war ehemaliger U.S. Außenminister und Entwickler des für die deutsche und europäische Nachkriegsgeschichte so prägenden „European Recovery Plan“, besser bekannt unter der Bezeichnung „Marshall-Plan“. 1953 erhielt er den Friedensnobelpreis.
„Es war sowohl für mich persönlich als westdeutsches „Nachkriegskind“ aber auch als Vertreter der Point Alpha Stiftung, die sich thematisch intensiv mit dieser Epoche befasst, eine bewegender Moment, in den historischen und original erhaltenen Räumen des früheren Wohnhauses von George C. Marshall zu sprechen, dem wir so viel zu verdanken haben. Ohne seine kühne Vision vom Wiederaufbau des kriegszerstörten Europa unter Einschluss des für die Katastrophe verantwortlichen Deutschland wäre die wirtschaftliche und politische Gestalt des Kontinents heute eine andere “, so Bausch.
„Es lohnt sich im Übrigen, daran zu erinnern, dass bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), deren Geschichte ebenfalls auf den Marshallplan zurückgeht, bis zum heutigen Tag ein Sondervermögen aus dem Marshallplan in Höhe von 12 Mrd. € zur Wirtschaftsförderung gerade auch in den so genannten neuen Bundesländern verwaltet wird“, so Bausch weiter.+++