Grandioser Auftritt der heimischen Piloten

DM-Lauf Rally- und Autocross mit über 2000 Besuchern

Ein strahlender Sieger: Niklas Laubach.
Fotos: Dietmar Kelkel

25.05.2015 / MOTORSPORT - Die ganze Faszination des Rennsportes erlebten über 2000 Besucher an Pfingsten auf dem Gründautalring. Und die Glanzlichter setzten beim Auftakt der Deutschen Rallycross Meisterschaft und dem zweiten DM-Lauf der Autocrosser die heimischen Piloten. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen bei den Cross-Buggys lieferten sich Lokalmatador Niklas Laubach und Eddi Schulze. Laubach parierte alle Angriffe des Kirchhainers und gewann ebenso wie die Rennlegende Hans Kirchhof aus Bellings, der mit seinem Porsche 911 vor dem amtierenden Deutschen Meister der Super National, Bartlomiej Ruszczynski, triumphierte. Einen Start-Ziel-Sieg legte dagegen der Merneser Marco Paulowitsch bei den Spezialtourenwagen hin. Der Ford Escort-Pilot gewann überlegen vor dem Steinauer Andreas Teske auf Golf 2.



„Was für ein verrücktes Rennen. Keine Runde länger hätte ich Eddi Schulze halten können, nachdem ich mir einen schleichenden Plattfuß eingefangen hatte“, hielt Niklas Laubach die Farben von Laubach Racing hoch. „Eine tolle Leistung von Niklas, zumal die Motorleistung von Schulzes Buggy deutlich höher war“, lobte Bruder Steven Laubach, amtierender Deutscher Meister der Spezialcross-Buggys, den furiosen Auftritt seines jüngeren Bruders. Steven Laubach: „Es gibt aber Schöneres als nur zuzuschauen. Die Europameisterschaft hat Priorität. Deshalb habe ich auf einen Start verzichtet, da wir beim Auftakt Getriebeprobleme hatten.“ Rang drei ging an Dylan Donat. „Ein Platz auf dem Podium wäre toll“, meinte der Luxemburger, der seit fünf Jahren für den MSC Gründautal Rennen fährt. Sein Bruder Damian musste im Finale dagegen passen. „Wir haben den Motor zerlegt und Späne gefunden. Einen Motorplatzer wollte ich nicht riskieren.“

Der mehrfache Deutsche Meister Hans Kirchhof war nach dem Finale der Super National fix und fertig. „Ich wusste, dass ich auf die Kupplung aufpassen musste. Fast hätte mich Bartek Ruszczynski noch kassiert, als der dritte Gang raus gesprungen war“, sagte der Bellingser. Von einem Comeback wollte Hans Kirchhof nicht reden. „Ich habe doch nie wirklich aufgehört.“

Bei den Spezialtourenwagen (Zweirad-Antrieb) ist der Merneser Marco Paulowitsch heiß auf seinen ersten Meistertitel. „Nach Rang drei beim Auftakt in Höchststädt greife ich jetzt an“, gab sich Paulowitsch kämpferisch. Mit über zwei Sekunden Vorsprung fuhr der Merneser die Konkurrenz in Grund und Boden. Rang sechs für Wolfgang König (Mernes) und Platz sieben für den Schlüchterner Patrick Siebert rundeten das Super-Wochenende für die heimischen Starter ab. Pech hatte dagegen Super Mario Detzer. „Mein erstes Rennen nach vier Jahren habe ich mir anders vorgestellt. Ein defektes Getriebe und Pfingsten war gelaufen“, ärgerte sich der Wächtersbacher über ein mehr als durchwachsenes Comeback im Rennzirkus.

Bei den Spezialtourenwagen mit Allrad-Antrieb wollte der Salmünsterer Subaru-Pilot Sebastian Tauber Exmeister Andreas Fürst ein Duell auf Augenhöhe liefern. Doch es kam wieder einmal anders. „Schon beim Start ging die Antriebswelle baden. Dann hat es noch das Rad abgerissen. Platz zwei war locker drin“, ärgerte sich der Salmünsterer, der schon beim Bergwinkelcup in Schlüchtern in Führung liegend an einem technischen Defekt scheiterte.

Im Feld der Schnellsten hat sich Honda-Pilot Tobias Esser richtig wohl gefühlt. Beim gemeinsamen Finale der Super Cars, Super 1600 und Touring Cars belegte der Steinauer Rang vier, profitierte allerdings von einem Rennunfall der Topfavoriten, RCE-Sieger Sven Seeliger und Titelverteidiger Jörg Jöckel. So war der Weg frei für den Bonsdorfer Bernd Wilhelm, der mit 30,223 Sekunden auch die schnellste Rennrunde fuhr.

Ein besonderes Spektakel war die Fahrervorstellung. Da legten sich vor allem die Drift-Sheriffs aus Langenselbold ins Zeug. Wie im vergangenen Jahr blieb die Großveranstaltung auch diesmal von schweren Unfällen verschont. „Es war eine richtige Entscheidung, den Start in die andere Richtung zu verlegen. Es wurde ein wenig gerempelt in der neuen Spitzkehre, aber haarsträubende Crashs wie vor zwei Jahren hat es nicht gegeben“, berichtete der Gesamtleiter Horst Laubach.(Dietmar Kelkel)+++

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