"Machbar ist alles!"

Es lebe der Genuss - ab h e u t e FÜRSTLICHES GARTENFEST



22.05.2015 / EICHENZELL - Betrachtet man den Umstand, dass Schloss Fasanerie in Eichenzell für viele ohnehin schon ein Lieblingsplatz ist, erscheint das Sonderthema "Lieblingsplätze" recht ehrgeizig. Noch mehr, noch liebere Plätze sollen geschaffen, also tatsächlich noch einer draufgesetzt werden.


Mit über 170 Ausstellern ist das Fürstliche Gartenfest in diesem Jahr besonders gut aufgestellt, beste Voraussetzungen also, damit jeder Besucher seinen ganz persönlichen Lieblingsplatz findet. Die Ausstellungsfläche wurde um den frisch sanierten Ehrenhof erweitert. Sechs Aussteller finden hier nun Platz und begrüßen den Zuschauer direkt hinter dem Kassenbereich, wo bisher nur der leere Hof als Durchgang war. 



Heimeliges Wohlgefühl in schwierigen Gärten möchte Dr. Heinrich Niewöhner mit seinem Angebot schaffen. Er stellt Pflanzen aus, die auf besonders trockenen, schattigen Standorten gedeihen. "Nicht alle Pflanzen auf der Welt können mit den Klimata, wie wir sie kennen, gut leben", erklärt er während des ersten Presserundgangs am Donnerstagnachmittag. Steingärten, Dächer und Mauern seien beispielsweise sehr trockene, heiße Standorte. Will man diese bepflanzen und dauerhaft Freude daran haben, braucht es besonderes Geschick bei der Pflanzenauswahl. Viele der Pflanzen, die Niewöhner mit auf das Gartenfest gebracht hat, sind hierzulande echte Exoten. Felsnelken oder Rosenwurz aus der Mongolei sind schwer erhältlich. Ein Mini-Flieder mit Bonsai-Effekt ist bereits 20 Jahre alt, wie der Experte erklärt. Neben einer strahlend roten Pfingstrose dürfte er noch zu den bekannteren Gewächsen zählen. Sie haben mit den Exoten gemeinsam, dass sie allesamt äußerst robust und dennoch meist von extrem zarter Schönheit sind. 

Mobile Heime für die Ewigkeit

Größer, aber dabei nicht weniger individuell sind die Mittel, mit denen die Schäferwagen Manufaktur von Anton und Tanja Kraack Lieblingsplätze schafft. Die mobilen Heime der Manufaktur sind komplett und je nach Kundenwunsch ausgestattet und bieten so eine Mischung aus ländlichem Schick und dem nötigen Komfort. Mit Fernseher, Küche und fließendem Wasser können sie nicht nur Wohnwagen, sondern auch auf Dauer Zuhause sein. Und aus rechtlicher Sicht sind sie auch noch ziemlich praktisch, denn sie können ohne Baugenehmigung aufgestellt werden. "Machbar ist alles", erklärt Anton Kraack zu den Möglichkeiten der Schäferwagen. Es sei lediglich eine Preisfrage. Größe, Ausstattung, Optik, alles könne bei den Schäferwagen variieren und zudem seien sie dank robuster skandinavischer Bauweise echte "Häuser für die Ewigkeit". 



Wer bereits einen großen Garten zu Hause hat und diesen um eine kleine Oase erweitern will, möge sich den Schaugarten von Peter Kümmel Garten- und Landschaftsbau  ansehen. Simon Kümmel, dessen Vater den Familienbetrieb gründete, zeigt hier das ganze Spektrum an Möglichkeiten für einen Lieblingsplatz draußen. Eine gemütliche Sitzecke lädt zum Verweilen ein. Lavendel sorgt für Wohlfühlduft und wetterfeste Outdoorlautsprecher mit Beleuchtung bringen die Lieblingsmusik nach draußen, ohne klobig auszusehen.


Über den Wolken... oder dem heimischen Garten

Ein Kindheitstraum schlechthin ist das Baumhaus. Über allem thronend verspricht es Sicherheit und Übersicht. Dabei fühlt man sich - das liegt in der Natur des Bauobjekts - meist gleich wie der König des Dschungels. Auch für junge Besucher und Eltern, die ihren Kleinen eine Freude und einen Rückzugsort bieten möchten, gibt es auf dem Fürstlichen Gartenfest in diesem Jahr eine Anlaufstelle. Mario Link aus Poppenhausen stellt eines seiner Baumhäuser zur Begehung vor. Für praktisch jeden größeren Baum kann er passende Modelle fertigen.

"Ich glaube, das ist einer der schönsten Schaugartengewinner, die wir je hatten", sagt Moderatorin Barbara Siehl beim Blick auf den Phantasia-Garten der beiden Studenten Jennifer Krauspe und Paul Kuhnert von der TU Dresden. Sie haben einen dreigeteilten Garten angelegt, der in die Welt der Bücher entführt und Besuchern ebenfalls einen Sitzplatz zum Entspannen und Genießen bietet. 



Da das Flanieren bekanntermaßen hungrig macht, sind auch eine Vielzahl Aussteller kulinarischer Besonderheiten da. Die Wildkräutermanufaktur "Tausendgrün" ist dabei sicherlich ein echter Exot und das, obwohl Marion Putensens Speisen und Getränken überwiegende aus heimischen Kräutern und Blüten gemacht sind. Ein knallbunter Tapasteller oder eine Brennessel-Quiche haben bisher sicher die Wenigsten genossen - auf dem Gartenfest könnte Putensens Open-Air-Bistro dennoch zum Lieblingsplatz avancieren.

Und wenn nach dem Besuch der leichten Kantine doch die Hose kneifen sollte, oder sich das Gartenfestoutfit eben doch nicht als fürstlich genug erweist, können die Zuschauer am Stand von Maßschneidermeisterin Franziska Bein ihre neue Garderobe einkaufen. Seit 2013 ist sie Maßschneiderin mit eigenem Atelier in Eiterfeld und zählt damit auch zu den vielen regionalen Ausstellern, über die sich das Organisationsteam von Anja Daume und Anja Heil besonders freut.

Das Fürstliche Gartenfest öffnet am Freitag um 10 Uhr seine Pforten und ist auch am Samstag und Sonntag von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Auch am Pfingstmontag können Gartenfreunde noch einmal durch die Schlosshöfe und -gärten streifen, dann allerdings von 10 bis 18 Uhr. (Sabrina Ilona Teufel)+++

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