38. Internationaler Museumstag

"MUSEUM. GESELLSCHAFT. ZUKUNFT" - Tausende kamen - neue Webseite

Im Museum Modern Art Hünfeld
Fotos: Tobias Winge / Miriam Rommel

18.05.2015 / REGION - Bundesweit feierten am gestrigen Sonntag in Deutschland rund 1.800 Ausstellungshäuser den 38. Internationalen Museumstag. Viele zehntausend Menschen nahmen das Angebot wahr, teilweise Sonderschauen zu erleben oder auch hinter die Kulissen von Museen und ihre Arbeit zu blicken. Allein in Hessen beteiligen sich wieder 200 Museen mit einem abwechslungsreichen Programm und boten freien Eintritt, Ausstellungen, Sonderführungen und viele Aktionen für Kinder. Das Motto: "MUSEUM. GESELLSCHAFT. ZUKUNFT." Die Schirmherrschaft über den Internationalen Museumstag in Deutschland liegt bei dem jeweiligen Bundesratspräsidenten. In diesem Jahr war es der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier. Er wird in Deutschland getragen von den Museen und den Museumsorganisationen der Länder und des Bundes und wird unterstützt von Stiftungen und Verbänden der Sparkassen-Finanzgruppe.

Museen wollen nicht als verstaubt gelten und nur auf alte Urkunden oder Gemälde reduziert werden. Sie sollten vielmehr vermitteln, dass kulturelles Erbe "nicht nur einen Preis hat, sondern auch einen Wert", hieß es zum heutigen Tag seitens des Deutschen Museumsbundes. Museen ebneten einen Weg in die Verständlichkeit der Gesellschaft und müssten heutzutage auf die Menschen zugehen. Sie dürften nicht warten, bis Besucher kommen, sondern die Ausstellungshäuser sollten die Besucher vielmehr zur aktiven Teilhabe einladen. Das gelte auch für Menschen aus anderen Nationen, die nach Deutschland kommen, weil viele oftmals nicht mit der Tradition der Museen vertraut seien.
Gleichzeitig zum Internationalen Museumstag 2015 hat der Hessische Museumsverband ein Stück moderner Öffentlichkeitsarbeit vorgestellt und eine neue Webseite freigeschaltet. Auf dem Internet-Portal www.museen-in-hessen.de können Interessierte Ihren nächsten Museumsbesuch planen und auf Entdeckungsreise gehen. "Begegnen Sie der Alltagskultur vergangener Jahrhunderte, der Industrie- und Wirtschaftsgeschichte sowie den reichen Naturkunde- und Kunstsammlungen Hessens - auch in zahlreichen Sonder- und Wanderausstellungen" lautet der Appell an die Besucher.


Allein aus der Region Fulda werden im Internet 14 Museen umfassend vorgestellt. Natürlich herrschte dort am Museumssonntag auch Hochbetrieb - sei es das Deutsche Feuerwehrmuseum, Schloss Fasanerie, das Vonderau-Museum Fulda oder die Kinderakademie Fulda gewesen. Viele hundert Besucher suchten sich als Ziel die Stadt Hünfeld im Kreis Fulda, die gleich mit drei interessanten Orten - dem Zuse-Museum, den Führungen "durch das Offene Buch" und ins Museum Modern Art mit dem Künstler Rolf Gith einlud.

Im Museum werden die Dinge aufbewahrt, die sich im Alltag der Gegenwart bereits verloren haben. Im Konrad Zuse Museum in Hünfeld ergeben die Exponate vom Excelsior-Aschenbecher über Haushaltsgeräte bis zum berühmten Z 1-Rechner ein facettenreiches Gesamtbild. Am Internationalen Museumstag präsentierten sich auch hier alle Sammlungen den Besuchern bei freiem Eintritt.

Auf über 140 Einzelwerke ist das bekannte Offene Buch in der Haunestadt mittlerweile angewachsen. Die oft rätselhafte konkrete Kunst begann 1961 an dieser Fassade – initiiert und zum Wachsen gebracht von Jürgen Blum. Diesem Tausendsassa hat Hünfeld auch die Existenz des Museum Modern Art im alten Gasometer zu verdanken –nach seiner Sanierung ein Schmuckstück.

Am Tag der Museen lockte die Sonderausstellung des Hamburger Künstlers Rolf Gith. Seine Stillleben faszinieren durch ihre fotorealistische Präzision – die Details wie unter einem Brennglas heraushebt. Häufig wiederkehrend: das Vanitas-Motiv. Hervorragend präsentiert auf der Galerie im Obergeschoss. Diese spannende Ausstellung im Hünfelder Museum modern Art ist noch bis zum 30. Mai zu bewundern. 

Es würde den Rahmen der Berichterstattung sprengen, etwas über alle Museen zu schreiben, die sich am Museumstag beteiligten. Vielmehr ist dieser besondere Tag für viele Interessierte ein Anstoß, sich der Museen und ihrer wichtigen Arbeit das ganze Jahr über zu besinnen und sie zu besuchen. Warum auch nicht mit Hilfe des neuen Internetportals vom Museumsverband (ma/ci)  +++




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