Versuchter Trickbetrug vereitelt

Taxifahrer und Polizei bewahrten Seniorin vor Überweisung von "Lottosteuer"


Foto: pixelio Andreas Hermsdorf

12.05.2015 / REGION - Am frühen Nachmittag des 11.05.2015 informierte der Inhaber des Schleusinger Taxi- und Fahrschulunternehmens Dobberkau, Olaf Dobberkau, die Polizei in Hildburghausen über einen ungewöhnlichen Fahrauftrag. Ein männlicher Anrufer mit ausländischem Akzent hatte ihn telefonisch beauftragt, eine 75-jährige Seniorin von deren Wohnung in Steinbach zur Filiale der Volks- und Raiffeisenbank in Schönbrunn zu fahren. Er nahm den Auftrag an und fuhr die Frau nach Schönbrunn. Während der Taxifahrt erzählte die Seniorin von einem Anruf einer Frau. Diese gab an, dass die Seniorin infolge eines Lottogewinns im Ausland nun die fällige „Lotteriesteuer“ in Höhe von 2.100 Euro zu entrichten hätte. Wenn das Geld nicht umgehend überwiesen werde, drohte die Anruferin mit massiven, nicht näher beschriebenen Schwierigkeiten. Die Frau aus Steinbach sollte die Summe von ihrem Konto abheben und anschließend in einer Filiale der Postbank per Western Union ins Ausland überweisen.



Zwischenzeitlich begaben sich Polizeibeamte zur VR-Bank nach Schönbrunn und informierten das dortige Schalterpersonal. Als die Seniorin gemeinsam mit Herrn Dobberkau eintraf, erfuhren die Beamten die Einzelheiten und rieten der Frau, kein Geld zu überweisen. Die Frau folgte dem Rat und bedankte sich beim Taxifahrer für sein umsichtiges Handeln. Dieser erließ der 75-Jährigen zudem den Fahrpreis für die doch nicht ganz freiwillige Fahrt. Offenbar die gleiche Tätergruppe kontaktierte die Seniorin am heutigen Tag erneut. Der Anrufer stellte sich dieses Mal als Beamter des „BKA Frankfurt“ vor und verlangte in gleicher Verfahrensweise wieder eine Überweisung. Falls die Frau wieder nicht zahle, drohte der Anrufer mit drastischen Strafen durch das BKA. Die Kriminalpolizeiinspektion Suhl hat die Ermittlungen übernommen.

Obwohl bereits vielfach polizeiliche Hinweise zum Verhalten bei betrügerischen Anrufen in den Medien publiziert wurden, geben die Trickbetrüger nicht auf. In diesem Fall konnten sie ihr Ziel nicht erreichen.+++

X