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Farben und Werte – Die Tricks und Kniffe der beliebtesten Kartenspiele der Welt
15.05.2015 / REGION -
Kartenspiele sind nicht nur in Deutschland, sondern weltweit ein beliebter Zeitvertreib oder werden professionell auf Turnieren gespielt. Der folgende Ratgeber beschäftigt sich unter anderem mit Kartenspiel-Klassikern, wie Poker, Black Jack oder Doppelkopf, deren Farbsymbolik, Wertigkeit sowie Tricks und Kniffen. Zudem werden auch in Deutschland weniger bekannte Kartenspiele, wie Schwarzer Frosch, roter Frosch oder Hanabi beleuchtet.
(1) Kreuz, Pik, Herz und Karo – Die unterschiedliche Wertigkeit der Farben
In Kartenspielen gibt es vier Farben, die sich, je nach Spiel, in ihrer Wertigkeit unterscheiden.
Skat, Poker und Doppelkopf sollen diesbezüglich nun näher beleuchtet werden.
Wie wir Farben wahrnehmen, hat immer auch etwas mit unserem kulturellen Hintergrund zu tun. So haben die Farben des Kartenspiels, also Rot und Schwarz, in unterschiedlichen Kulturen eine verschiedene Symbolik.
Die Farbe Schwarz symbolisiert in Asien Macht, Geld, aber auch tiefes Nachdenken, fehlende Hoffnung und düstere Stimmung. Schwarz ist in der asiatischen Kultur keine Farbe der Trauer, sondern wird vielmehr mit dem Beruf sowie mit Macht und Geld assoziiert.
In den europäischen Ländern steht die Farbe Schwarz symbolisch für die Trauer, den Tod und die Depression sowie die Sorge. In Frankreich wird Schwarz zudem mit der Eifersucht in Verbindung gebracht. Rot symbolisiert, genau wie in Asien, auch in Europa die Liebe und das Feuer. Darüber hinaus kann Rot in den europäischen Ländern auch mit Leidenschaft, mit Gefahr oder Aggression assoziiert werden. In Frankreich steht Rot außerdem für Schüchternheit und in Portugal für den Krieg, wie www.farbenundleben.de zu entnehmen ist.
b. Rangfolge im Skat: Exkurs: Farbspiel
Beim Farbspiel handelt es sich um die am meisten gespielte Spielart im Skat. Dabei richtet sich der Grundwert des Spiels nach der angesagten Spielfarbe. Beim Farbenspiel im Skat kommen den einzelnen Farben folgende Grundwerte zu:
• Herz: 10
• Karo: 9
• Kreuz: 12
• Pik: 11
Es gibt immer 11 Trümpfe bei einem Farbspiel. Dabei werden alle sieben Karten der angesagten Farbe und die vier Buben gezählt. Der Kreuz-Bube ist dabei der höchste Trumpf, gefolgt vom Pik-Buben, dem Herz-Buben und schließlich dem Karo-Buben. Im Anschluss folgen die Karten der angesagten Trumpf-Farbe.
c. Rangfolge im Poker: Exkurs: Beispiele von Pokerhänden
Es folgt der Straight Flush, also fünf aufsteigende Karten einer Farbe. Eine Stufe darunter steht der Vierling. Dabei handelt es sich um vier Karten von gleichem Wert, also zum Beispiel vier Buben. Das Full House, drei Karten vom gleichen Wert, kombiniert mit einem Paar, ist die nächste Pokerhand in der Rangfolge, gefolgt vom Flush, also fünf Karten einer Farbe. In folgender PDF können alle Poker-Hände inklusive Erklärung eingesehen werden.
d. Doppelkopf Reihenfolge der Trümpfe: Exkurs: Sonderregeln
Beim Doppelkopf hat jede Karte einen bestimmten Punktewert, unabhängig davon, ob sie Trumpf (Dame und Bube aller Farben sowie Herz 10 und Karo As, König, 10 und 9) ist oder nicht und auch unabhängig ihrer Rangfolge. Es existiert eine Vielzahl von Sonderregeln des beliebten Kartenspiels Doppelkopf. Einige sollen nun vorgestellt werden:
• Die Feigheitsregel:
Auf diese Weise wird das Risiko von Spielern mit besonders guten Blättern erhöht. Erzielt eine Mannschaft, egal ob Re oder Kontra, mehr als 210 Punkte, hat aber vorher weder „Re“ noch „Kontra“ angesagt, dann werden die Punkte, welche nach normaler Zählung erreicht wurden, der gegnerischen Mannschaft gutgeschrieben.
• Das Spiel mit dem Joker
In manchen Doppelkopfblättern befindet sich ein Joker. Bei der Spielvariante mit Joker gilt dieser als der höchste Trumpf in allen Spielen, in welchen auch die Damen, Buben und Dullen Trümpfe sind. Findet ein Spiel mit Neunen statt, wird eine Karo-Neun durch den Joker ersetzt. Dieser zählt dann null Augen. Der Karo-König wird bei einem Spiel ohne Neunen durch den Joker ersetzt, welcher dann vier Augen zählt. Ein zusätzlicher Trumpf im Spiel ist somit bei Kreuz-, Pik- und Herzsolo.
• Karo-Könige als Füchse
Sind Karo-Könige Füchse, ist es möglich, dass während des Spiels entschieden werden muss, ob es wichtiger ist, den Farbstich mit dem Karo-Ass zu stechen oder den Fuchs, also den Karo-König nach Hause zu bringen. Beide Vorzüge fallen auf eine Karte, wenn die Karo-Asse die Füchse sind.
(2) Die Werte der Karten – große Unterschiede
Auch in Bezug auf die Werte der einzelnen Karten gibt es von Kartenspiel zu Kartenspiel große Unterschiede, wie im Folgenden deutlich wird.
a. Black Jack: Das Erreichen der 21
i. Regel des Verdoppelns und Kombinationen
Asse können beim Black Jack entweder einen oder elf Punkte zählen. Ihr Wert wird erst dann festgesetzt, wenn der Spieler keine weiteren Karten mehr kauft. Entsprechend ihrer Augen werden die zweier bis zehner Karten gezählt und alle Bildkarten zählen zehn Punkte. Nun sollen die Regeln des Verdoppelns sowie verschiedene Kombinationen betrachtet werden.
• Hat ein Spieler seine ersten beiden Karten in Empfang genommen, hat er die Option, seinen Einsatz zu verdoppeln. Dabei ist der Wert der beiden Karten nicht von Belang. Verdoppelt der Spieler, wird ihm danach noch eine Karte zugeteilt. Ein Verdoppeln ist auch nach dem Teilen möglich. Der Ratgeber zum Thema Black Jack von Casinoverdiener empfiehlt, bei einem Blatt, welches 11 Punkte bringt, immer zu verdoppeln, da die Chance, die 21 Punkte zu erzielen besonders hoch ist. Auf das Verdoppeln sollte nur dann verzichtet werden, wenn der Dealer über ein Ass verfügt.
• Die Zusatzwette (Perfect Pairs) bietet verschiedene Möglichkeiten der Kombination. Dabei geht es um die Kombination der ersten beiden Karten der jeweiligen bespielten Box. Es wird dabei zwischen drei unterschiedlichen Kombinationen von Paaren unterschieden. Zum einen gibt es das Mixed Pair, also ein Paar, welches aus einer roten und einer schwarzen Karte besteht, zum anderen das Coloured Pair, also ein Paar bestehend aus zwei Karten der gleichen Farbe (zum Beispiel Ass Pik und Ass Kreuz) sowie das Perfect Pair, also ein identisches Paar.
b. Poker: Ass ist die höchste Karte
Beim Poker ist das Ass die höchste Karte, jedoch wird die Hand beim Poker nach der Kartenkombination bewertet. Eine Hand mit einer höheren Wertigkeit schlägt eine Hand mit einer niedrigeren Wertigkeit. Haben zwei Spieler die gleiche Kombination, dann entscheidet die Beikarte darüber, wer gewinnt und den Pot erhält.
i. Ausnahmen Straight und Straight Flush
Die Hand Straight wird im Deutschen auch Straße genannt. Sie besteht aus fünf Karten in einer Reihenfolge mit aufsteigendem Rang. In Bezug auf die Asse gibt es bei der Straight eine Besonderheit. Denn Asse können hier entweder als Karte mit dem höchsten Rang (Royal Flush) oder als Karte mit dem niedrigsten Rang, also A-2-3-4-5, eingesetzt werden. Das Ass kann immer nur am Ende beziehungsweise am Beginn einer Straße stehen. Gleiches gilt auch für den Straight Flush, also eine Straße in einer Farbe.
c. Rommé: Minus- und Pluspunkte
Bei Rommé handelt es sich um ein Kartenspiel für zwei bis sechs Personen. Auch beim Rommé hat jede Karte einen bestimmten Wert. Werden mehrere Karten gemeinsam ausgelegt, wird deren jeweiliger Wert addiert. Bildkarten haben den Wert von 10 und alle anderen Karten haben den Wert, welcher auf ihnen abgebildet ist. Die 10 hat also ebenfalls den Wert 10.
Bei der deutschen Rommé-Variante können Karten nicht nur als Plus- sondern auch als Minuspunkte zählen. Dieser Fall tritt ein, wenn ein Spieler ausgeht, die anderen Spieler jedoch noch Karten auf der Hand haben. Es werden dann die gleichen Minuspunkte angerechnet, welche im Falle des Auslegens als Pluspunkte gezählt hätten. Wer also nach Spielende eine Acht auf der Hand hat, erhält dafür acht Minuspunkte. Asse und Joker sorgen für besonders viele Minuspunkte, denn jedes Ass zählt nach dem Ende der Runde 11 Minuspunkte und jeder Joker sogar 20. Hat jemand ein Ass oder einen Joker auf der Hand und deutet sich an, dass die Runde bald vorbei sein könnte, ist es deshalb ratsam, diese Karten offen auf den Talon abzulegen.
i. Sonderregeln für den Joker
d. Hearts: Pik Dame ist der Boss
i. Strafpunkte, Trümpfe und Stiche
Zu Anfang des Spiels hat jeder Spieler 13 Karten auf der Hand, von denen er in der ersten Runde drei Karten auswählt, welche er verdeckt an seinen linken Mitspieler gibt. Im nächsten Spiel werden die Karten nach rechts weiter gegeben, in dem darauf wechseln die gegenüberliegenden Spieler die Karten und vor dem nächsten Spiel wird gar nicht mehr getauscht und danach beginnt das Ganze von vorn. Das Spiel wird durch die Kreuz 2 eröffnet und der Spieler zur Linken der Person, welche das Spiel eröffnet hat, muss nun eine Karte der gleichen Farbe auf die Kreuz 2 legen. Hat er keine passende Karte zur Hand, darf er eine beliebige ablegen. Jedoch darf beim ersten Stich weder eine Herz-Karte noch die Pik-Dame gelegt werden. Hat der Spieler nur Herzen auf der Hand, spricht man davon, dass er „beim ersten Stich blutet“. Dies hängt damit zusammen, dass es bei Hearts darum geht, eine möglichst niedrige Punktzahl zu erreichen, es gibt also keine Pluspunkte, sondern nur Strafpunkte. Trümpfe gibt es bei Hearts nicht. Die Reihenfolge der Wertigkeit ist:
• 2-10
• Bube
• Dame
• König
• Ass
Über mehrere Runden können die Karten abgeworfen werden, wobei alle Karten, also auch Herz-Karten sowie die Pik-Dame ab dem zweiten Stich abgelegt werden dürfen. Sind alle Karten abgelegt, ist das Spiel vorbei und die Punkte werden ausgezählt. Hat ein Spieler nach einem Spiel 26 Punkte auf seinem Stapel (also hat er alle Herzen und die Pik-Dame kassiert), dann sagt man, er hat „den Mond abgeschossen“. Er selbst kann sich nun überlegen, ob er von seiner Punktzahl 26 Punkte abziehen möchte oder den drei anderen Spielern lieber jeweils 26 Punkte aufbürden will. Nach jedem Spiel werden die Punkte aufsummiert und erst, wenn ein Spieler nach mehreren Spielen mindestens 100 Punkte erreicht hat, ist das eigentliche Spiel zu Ende. Frühestens ist das nach vier, spätestens nach 16 Spielen erreicht. Wie erwähnt, gewinnt nach einer abgeschlossenen Serie von Spielen derjenige mit den wenigsten Punkten.
(3) Tarot - Die Weiterentwicklung der Symbolik
a. Unterschiedliche Legesysteme
Beim Tarot gibt es unterschiedliche Legesysteme, von welchen wiederum verschiedene Variationen existieren. Im Folgenden sollen das kleine Kreuz, auch keltisches Kreuz genannt, der Kompass sowie das Hufeisen betrachtet werden.
i. Das kleine/keltische Kreuz
ii. Kompass
iii. Hufeisen
b. Archetypen der Menschen: kleine und große Arkana
Die kleine Arkana wiederum besteht aus vier mal vierzehn Karten mit vier verschiedenen Farben oder Reihen. Diese bestehen aus je zehn Zahlenkarten (Ass bis 10) und vier Karten, welche Hofkarten genannt werden. In einzelnen Tarot-Decks kann diese Anzahl jedoch variieren.
c. Farben der Karten
Die Farben der Zahlenkarten lehnen sich an bekannte Kartendecks an. Die Bezeichnungen entsprechen sich wie folgt:
Tarot-Karten Französische Spielkarten
Kelche Herz
Schwerter Pik
Münzen Karo
Stäbe Kreuz
In der Regel werden die vier Farben mit den vier Elementen, also Feuer, Wasser, Erde und Luft in Verbindung gebracht.
(4) Weitere Kartenspiele und ihre Farbsymbolik
Nun sollen noch einige beliebte Kartenspiele sowie ihre Farbsymbolik behandelt werden und zwar die Ablegespiele Uno und Mau Mau, das beliebte Kartenspiel Solitär sowie ein thailändisches und ein japanisches Kartenspiel.
a. Uno und Mau-Mau – Trumpf nach Wunsch
Die Kartenspiele Mau Mau und Uno haben beide zum Ziel, dass die Spieler ihre Karten möglichst schnell ablegen müssen. Bei Uno bekommt jeder Spieler zu Beginn des Spiels sieben Karten. Eine Karte wird aufgedeckt in die Mitte gelegt, die anderen Karten kommen verdeckt auf einen Stapel. Eine Karte kann nur dann abgelegt werden, wenn sie dieselbe Farbe beziehungsweise dieselbe Nummer hat, wie die Karte, die aufgedeckt liegt. Neben den roten, gelben, grünen und blauen Karten, gibt es auch die sogenannten Aktionskarten. Die Farbwahlkarte beispielsweise ermöglicht es dem Spieler, seinem Sitznachbarn vorzuschreiben, welche Farbe er als Nächstes ablegen muss. Die kompletten Spielregeln sind unter mau-mau.net einzusehen.
Auch beim Mau Mau hat derjenige gewonnen, der als erstes keine Karten mehr auf der Hand hat. Mau Mau wird in der Regel mit einem 32 teiligen deutschen oder französischen Kartenspiel gespielt, ist aber auch mit anderen Blättern, bis zu 52 Karten spielbar. Genau wie bei Uno muss eine abgelegte Karte der vorherigen im Kartenwert beziehungsweise der Farbe entsprechen. Der Bube entspricht bei Mau Mau der Farbwahlkarte. Wer ihn spielt, darf sich eine Farbe wünschen und wird eine Sieben gelegt, muss der nächste Spieler zwei Karten ziehen.
b. Solitär – Absteigende Reihenfolge und Punktsystem
c. Schwarzer Frosch, roter Frosch in Thailand
Schwarzer Frosch, roter Frosch ist das wohl am meisten gespielte Kartenspiel in Thailand. Unterschieden wird bei dem für zwei oder vier Spieler konzipierten Spiel zwischen den beiden Farben Rot und Schwarz, also nicht zwischen Pik, Karo, Harz und Dame. Während die roten Karten wertlos sind, haben die schwarzen Karten, je nach Kartenwert, eine bestimmte Punktzahl.
d. Hanabi - Blumenkarten aus Japan
Das japanische Kartenspiel Hanabi wird mit drei bis fünf Spielern gespielt und wurde 2013 zum Spiel des Jahres gekürt. Übersetzt bedeutet Hanabi so viel wie „Blumen-Feuer“ und Ziel des Spiels ist, dass die Spieler gemeinsam möglichst viele Karten passend ablegen. Dies wird mit einem bunten Feuerwerk verglichen, denn die Karten haben die Farben Rot, Grün, Blau, Gelb und Weiß