19. Bundeskongress der Stasi-Landesbeauftragten
Staatssekretär WEINMEISTER: „Aufarbeitung der SED-Diktatur muss konsequent weiter gehen“
10.05.2015 / RASDORF -
Vor 25 Jahren endete die europäische Teilung. Mit dem Niedergang der kommunistischen Diktatur begann der Vereinigungsprozess Deutschlands und Europas. Viele Gegner der nationalsozialistischen Diktatur hatten schon fast ein halbes Jahrhundert zuvor gehofft, ein Europa in Frieden und Freiheit aufbauen zu können. Das sowjetische Imperium verhinderte dies und sicherte seinen Herrschaftsbereich mit aller Konsequenz. In diesem Jubiläumsjahr lud der Thüringer Landesbeauftragte im Namen der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Landesbeauftragten für Stasi- Unterlagen und zur Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur sowie in Kooperation mit der Hessischen Staatskanzlei zum 19. Bundeskongress zwei Tage nach Fulda. Der Kongress wird am heutigen Sonntag am Point Alpha (US-Camp und Kreuzweg) fortgesetzt.
Auf dem Bundeskongress 2014 in Dresden waren die neuen Perspektiven auf den Umbruch 1989 und offene Frage der DDR-Geschichte Thema. Daran knüpft der diesjährige Kongress an. Die deutsche Einheit im europäischen Kontext provoziere die Frage nach der europäischen Dimension der Erinnerung an die SED-Diktatur und ihre Folgen. In diesem Sinne nahmen auch internationaler Gäste und Zeitzeugen der westdeutschen Unterstützung des ostdeutschen Widerstands daran teil.
„Die Aufarbeitung der SED-Diktatur muss konsequent weiter gehen“
Der Zugang zu den Akten sei eine unverzichtbare Möglichkeit die Souveränität über die eigene Biografie zurück zu erlangen und Ausdruck einer Kultur der Würdigung der Verfolgten und ihres Schicksals. „Bei allen Überlegungen zur Zukunft der Aufarbeitung und speziell auch zur Arbeit der Stasi-Unterlagenbehörde sollte die Mahnung und Erinnerung gestärkt und nicht geschwächt werden. Wir sollte nicht den Kräften Vorschub leisten, denen diese mahnende Stimme schon seit Jahr und Tag lästig ist“, betonte Weinmeister.
Die Arbeit der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen und zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, aber auch die Arbeit der Stasi-Unterlagenbehörde und ihrer Außenstellen sei deshalb unverzichtbar für die Betroffenen und für die Aufarbeitung dieses wichtigen Kapitels der gesamtdeutschen Geschichte, hob der Staatssekretär in seiner Rede hervor. Gleiches gelte auch für die Bundesstiftung Aufarbeitung, für die Aufarbeitungsinitiativen und die Verfolgtenverbände.
Weinmeister verwies in seiner Rede auch auf umfangreiches Veranstaltungs- und Informationsprogramm der Hessischen Landesregierung zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit, das bereits seit November letzten Jahres läuft. Das Programm umfasst Ausstellungen, Diskussions- und Kulturveranstaltungen, Fortbildungsseminare und Kunstprojekte. Inzwischen wurden mehr als 200 Termine unterschiedlicher Anbieter gemeldet. Weitere Informationen hierzu gibt es auf www.grenzen-ueberwinden.de. +++