Mitbewerber: Darmstadt mit Ex-Stadtbaurätin ZUSCHKE

Bewerbung: Landesgartenschau 2.022 in Fulda? - "Alte Stärken - neue Welten"

Landschaftsarchitekt Thomas Wirth (Kitzingen), Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller und Stadtbaurat Daniel Schreiner
Fotos: Hans-Hubertus Braune

08.05.2015 / FULDA - Die Stadt Fulda bewirbt sich für die Landesgartenschau 2022. Nach 1994 soll sie das zweite Mal nach Fulda kommen. Für das Jahr 2018 war Fulda an der Bewerbung von Bad Schwalbach gescheitert. Mit Unterstützung des in Gartenschauen renomierten Kitzinger Landschaftsarchitekten Thomas Wirth soll es dieses Mal klappen. Pikanterweise ist ausgerechnet das südhessische Darmstadt der Mitbewerber. Dort ist die ehemalige Stadtbaurätin Fuldas, Cornelia Zuschke, Stadträtin.



Eine Entscheidung der hessischen Landesregierung wird nach der Sommerpause erwartet. Noch vor den Ferien wird eine Kommission des Landes Fulda besuchen und das Konzept genau unter die Lupe nehmen. "Alte Stärken - neue Welten" - unter diesem Label wollen die Osthessen entscheidend punkten. Im wesentlichen sollen zwei Gebiete vereint werden. "Die städtebauliche Entwicklung und der Nutzen daraus ist wichtig. Eine Landesgartenschau ist mehr als nur Blümchenschauen", sagte Thomas Wirth bei der Präsentation am Freitagnachmittag im Stadtschloss.Das Gelände soll sich in zwei Kernbereiche aufteilen: Unter dem Thema "Industrie und Natur" wird das Gelände zwischen der Fuldaaue zwischen den Sportflächen und dem Gewerbe- und Industriegebiet Kohlhaus verknüpft werden. Hier soll das aktive Gestalten und Sanieren genutzter Flächen thematisiert werden.

Beispielhaft könne hier gezeigt werden, wie Wohnen, Arbeiten und Erholung in unmittelbarer Nachbarschaft gelingen. Die vorhandenen Parkplatz- und Fabrikflächen könnten für Ausstellungsflächen und feste Stände und der Versorgung genutzt werden. "Ziel ist es, möglichst wenige Flächen nach der Landesgartenschau zurückbauen zu müssen", sagte Wirth. Der Weg der Landesgartenschau 2.022 soll dann in das damalige Landesgartenschaugelände von 1994 durch die damals angelegten Fuldaauen, dem Umweltzentrum dem Deutschen Feuerwehrmuseum in Richtung Galerie führen. "Am Beispiel 1994 sieht man, wie nachhaltig die Landesgartenschau ist", erklärte Wirth weiter.

Der Kernbereich B verknüpft die Landwirtschaft mit der Natur. Mit der Verbindung des Stadtteil Galerie im Westen über den Neuenberg mit der Kernstadt wird die Auseinandersetzung mit dem Thema der urbanen Landwirtschaft erforderlich. Über den Alten Hohlweg der Schnarrehohle werden die Grün- und Sportflächen der Aue über die Neuenberger Straße an die Bastion der Fulda-Galerie verknüpft. Die dringend anstehende Sanierung des Heimattiergartens bietet die Chance, einen attraktiven Anziehungspunkt im Gartenschaugelände zu aktivieren, heißt es im Konzeptflyer. Die Gesamtfläche der Landesgartschau 2022 soll 54 Hektar betragen.

"Wir haben 1994 bewiesen, dass wir Landesgartenschau können", sagte Oberbürgermeister Gerhard Möller. Sollte Fulda den Zuschlag nicht bekommen, sollen die angedachten Projekte wie etwa die Fuldaauen-Sanierung trotzdem umgesetzt werden. Doch im Stadtschloss ist man zuversichtlich, dass sich Wiesbaden dieses Mal für das Oberzentrum in Osthessen entscheide. (Hans-Hubertus Braune) +++

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