128 Stunden - Rekordstreik
GDL kündigt an: Ab 15 Uhr stehen die Züge für sechs Tage
Foto: Hans-Hubertus Braune
04.05.2015 / REGION -
Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Lokführergewerkschaft (GDL) und der Deutschen Bahn kommen zu keinem Ende. "Richtig lange" Streiks wurden unter der Woche angekündigt. Die GDL macht nun ernst: Ab dem heutigen Montag (15 Uhr) soll der Ausstand im Güterverkehr losgehen, in der Nacht von Montag auf den morgigen Dienstag (2 Uhr) soll der Personenverkehr folgen - Dauer: bis Sonntag (9 Uhr), 128 Stunden alleine im Personenverkehr, der längste Streik in der Geschichte der Deutschen Bahn.
"Erneut zwingt die Deutsche Bahn die eigenen Lokomotivführer, Lokrangierführer und Zugbegleiter zum Arbeitskampf. Das Spitzengespräch am 29. April 2015 ist, wie viele Verhandlungen zuvor, ergebnislos verlaufen", heißt es auf der Internetseite der Gewerkschaft. Die Verhandlungsführer der Bahn würden es weiterhin ablehnen, mit der GDL über die Tarifeverträge zu verhandeln, die für alle Mitglieder der Gewerkschaft gelten würden. Die GDL nennt es das "Ultima-Ratio-Prinzip" und ruft zum Rekordstreik auf.
Während sich Autovermieter wie "Sixt" zum wiederholten Male über Gewerkschaftsführer Claus Weselsky als "Mitarbeiter des Monats" freuen, sehen Berufstätige, Pendler, Schüler und Studenten das Chaos bereits vorprogrammiert.
Auch Osthessen wird massiv von den Einschränkungen betroffen sein, denn in der kommenden Woche ist die 15. RETTmobil auf dem Messegelände Galerie. Bis zu 25.000 Fachbesucher aus Deutschland und der Welt werden erwartet. Die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wird mit Aussicht auf den längsten Streik der Bahn-Geschichte schwer fallen.