Challenge accepted!

Auf zwei Rädern durch die Stadt - Rolli-Challenge für Barrierefreiheit

Hanns-Uwe Theele zeigt Sabrina Ilona Teufel von OSTHESSEN|NEWS wo Barrieren sind

25.04.2015 / FULDA - Das alte Kopfsteinpflaster, das Tischbein, das wenige Zentimeter zu weit links ist oder der Bordstein an der Ampelkreuzung: der urbane Raum ist voller Barrieren. Rollstuhlfahrer haben hier oftmals ihre Last, sich möglichst unkompliziert fortzubewegen. Auch Menschen, die nicht im Rollstuhl sitzen - Mütter mit Kinderwagen, ältere Menschen mit Rollatoren oder Menschen mit Gehproblemen - haben hier ihre Probleme. 



Initiativen für Barrierefreiheit wollen städtische Räume dahingehend verbessern, dass sie den Zugang für alle Menschen möglichst leicht machen - ob nun mit Handicap oder ohne. In Fulda setzt sich hier besonders die Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda für Veränderung ein. Die Gruppe berät, betreut Umgestaltungsprozesse und veranstaltet Aktionen zur Sensibilisierung. So auch die Rolli-Challenge 2015. Vom 25. April bis 6. Juni 2015 kann jeder, der möchte, sich im Sanitätshaus Keil einen Rollstuhl ausleihen und auf eigene Faust oder mit Unterstützung Fulda im Rollstuhl erkunden. 

Wenn man nicht mehr in die Umkleidekabine des Lieblingsgeschäftes kommt oder die gewünschte Ware im Supermarktregal zu weit oben steht, kommt die Freiheit an ihre Grenzen. Bei der Challenge geht es nicht um einen Wettbewerb, sondern vielmehr um das Teilen von Erfahrungen. Die Wahrnehmung soll sensibilisiert werden. Der Rollstuhl ist hier nur ein Mittel, denn um das Rollstuhlfahren selbst geht es nicht. Alle Sinne sollen aktiviert werden und wer beim Fahren über das Pflaster die schmerzenden Pobacken spürt, verändert seine Wahrnehmung der Umgebung sicherlich. 

Gegen Vorlage des Personalausweises erhält jeder Teilnehmer im Sanitätshaus eine nummerierte Teilnahmekarte. Diese umfasst neben der Teilnahmebescheinigung ein Los für ein Gewinnspiel sowie einen Gutschein. Einzulösen ist letzterer bei den Partnern der Aktion und so profitiert jeder, der die Challenge annimmt, im doppelten Sinne: er erfährt, welche Hürden seine Stadt ihm und den Mitmenschen stellt und wo sie noch verbessert werden kann. Aber er erhält auch ein kleines Geschenk - zum Beispiel zwei Kugeln Eis oder ein Schwartenmagenbrötchen.

Die Ausleihzeit sollte zwei Stunden nicht überschreiten. "Länger als zwei Stunden macht das niemand mit", ist sich da Hanns-Uwe Theele von der Initiative aber sicher. Die Fahrtstrecke kann frei gewählt werden, eine Begleitperson wird aber empfohlen. Montag bis Freitag bis 17:30 Uhr und Samstag bis 13 Uhr stehen Rollstühle zur Verfügung.

OSTHESSEN|TV hat die Challenge angenommen und selbst - gemeinsam mit Hanns-Uwe Theele - eine Rollstuhltour durch Fulda gemacht. Welche Hindernisse und erfreuliche Beispiele uns dabei begegneten, sehen Sie im Videobeitrag. (Sabrina Ilona Teufel)+++

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