Huskymischling JILL macht Probleme

Bayerischer Hundeflüsterer kennt die richtige Erziehungsmethode

Jill rauft sich gerne mit anderen Hunden.
Fotos: Konstantin Müller

24.04.2015 / FULDA - Was tun, wenn Wuffi nicht so will wie man selbst? Er unaufmerksam ist, Fremde anknurrt und schlimmstenfalls sogar noch aggressiv wird? Jill ist einer dieser „Problemhunde“. Der zweijährige Huskymischling hat Probleme mit anderen Vierbeinern. Sobald sie anderen Gassigehern begegnet, gerät Jill außer Kontrolle. Ihrem Frauchen, der 22-jährigen Ulrike Klug, schenkt sie keinerlei Aufmerksamkeit und beginnt sich mit anderen Tieren zu raufen. Auf Empfehlung einer Freundin holte sich Ulrike Klug deshalb professionelle Hilfe von „Hundeflüsterer“ Harald Kuttert. Der 51-jährige kommt aus der Nähe von Augsburg und ist sowohl Deutschland, als auch im Ausland unterwegs, um Hundehaltern neue und unkonventionelle Erziehungsmethoden beizubringen.



Ein Kamerateam von osthessen-tv hat den selbsternannten Hundeflüsterer Harald Kuttert und Ulrike in Fulda begleitet. Wie es Kuttert schafft, Jill und Ulrike zueinander zu führen und welche Tipps er zur Hundeerziehung geben kann, das sehen Sie in unserem angehängten Videobericht.

Bereits bei einem Spaziergang in der Fuldaaue macht sich das Fehlverhalten von Jill bemerkbar. Ein paar Enten haben es dem Hund angetan, für ihre Besitzerin interessiert sie sich nicht mehr. „Ulrike kann das noch gut verkraften, wäre sie jetzt eine alte Frau, würde sie sehr viel mehr Probleme mit dem Hund bekommen“, so der Hundeflüsterer.

Bei einem befreundeten Hundehalter in Künzell konfrontiert Kuttert Jill mit dem kleinen Malteser Lilly. Zu Beginn knurren sich die Hunde an. Wo Tierhalter üblicherweise versuchen, ihre liebsten voneinander fern zu halten, sucht Kuttert die direkte Auseinandersetzung. „Du musst Jill körperliche Impulse geben, sobald sie auffällig wird“, so Kuttert zu Ulrike. Im Normalfall berühren wir Hunde nur zu Belohnungszwecken, indem wir sie streicheln. Der Hundeflüsterer gibt den Hunden mithilfe der Leine einen kurzen Ruck und gibt einen Laut von sich, ohne dabei zu brüllen. Das reiche aus, um dem Hund respektvoll mitzuteilen, wer das Sagen hat. Nach gut drei Runden in der Fußgängerzone schenken sich die Tiere keinerlei Beachtung mehr, der Hundeflüsterer hat die Situation erfolgreich entschärft und gab Ulrike noch einige Tipps für die Zukunft.


„Ich bin kein Freund von Leckerlies“, so Kuttert. Hunde seien zwar Rudeltiere, ihre Anführer wurden aber nicht durch die Vergabe von Leckerlies zu diesen. Der 51-Jährige sieht sich selbst nicht als „Hundeheiler“, die meisten Probleme entstehen durch die falsche Erziehung, sagt er. Er selbst bezeichnet seinen Erziehungsstil als die „tierorientierte Methode“. Hunde seien in der Lage, Menschen binnen kürzester Zeit zu verstehen, diese müssten nur die korrekten Signale senden. Kuttert’s Hausbesuche dauern in der Regel drei bis vier Stunden – länger brauche es nicht, damit Mensch und Tier zueinander finden. In seinem Buch „Hundeschule!! Nein Danke!“ räumt Kuttert mit dem gängigsten „Erziehungsunsinn“ auf. Mehr Infos gibt es auf www.hundefluesterer.com (Konstantin Müller)+++

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