Edler Jäger und Akrobat

Der Habicht ist „Vogel des Jahres 2015“



14.04.2015 / MAIN-KINZIG-KREIS - Der Habicht hat eine wechselvolle Geschichte, die bereits im lateinischen Namen Accipiter gentilis steckt: Accipiter heißt „Der Zugreifende“, gentilis bedeutet „Der Edle“ – vermutlich ein Hinweis darauf, dass die „edlen Greifer“ seit Jahrhunderten beliebte und bewunderte Jagdbegleiter in der Falknerei sind.



Gleichzeitig ist der Habicht jedoch bei manchen Jägern und Geflügelzüchtern besonders unbeliebt. Deswegen senden ihn der NABU und sein bayerischer Partner LBV 2015 als Botschafter gegen illegale Greifvogelverfolgung aus.

Nach aktuellen Erfassungen leben in Deutschland 11.500 bis 16.500 Brutpaare. Auf den Grünspecht, Vogel des Jahres 2014, folgt damit ein Greifvogel, der wie viele andere seiner Verwandten immer noch der illegalen Verfolgung ausgesetzt ist, obwohl die Jagd auf den Habicht seit den 1970er Jahren verboten ist.

Wer Habichte beobachten möchte, braucht Geduld – führt der meist scheue Waldvogel doch häufig ein eher verstecktes Leben. Oft ist er nur für Sekunden während seiner Jagdflüge zu sehen. In der Größe ist er mit einem Bussard vergleichbar, wobei der Habicht kräftiger aussieht und im Flug gut an seinem langen Schwanz zu erkennen ist. Die Partner eines Habichtpaares unterscheiden sich vor allem in ihrer Statur. Wie bei den meisten Greifvögeln sind weibliche Tiere deutlich größer und schwerer. Durchschnittlich werden sie 60 Zentimeter lang und 1130 Gramm schwer. Ihre Partner dagegen erreichen 53 Zentimeter Körperlänge und sind mit circa 850 Gramm fast um ein Drittel leichter. Auch die Flügelspannweite hilft bei der Bestimmung des Geschlechts: Weibchen kommen im Durchschnitt auf 115 Zentimeter, die Männchen auf nur 100 Zentimeter.

Am Freitag, 24. April, lädt der NABU-Kreisverband Main-Kinzig gemeinsam mit den Naturfreunden Langenselbold um 19.30 Uhr zu einem Vortrag in das Naturfreundehaus Langenselbold auf dem Weinberg ein. Michael Röth, Vorstandsmitglied des NABU-Kreisverbandes, zuständig für Ornithologie und Artenschutz, zeigt eine Power-Point-Präsentation über den Vogel des Jahres 2015 und steht für Fragen zur Verfügung. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Die Naturfreunde bieten Getränke und kleine Snacks.+++

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