Franzosen in Mecklar zu Besuch

Sohn von französischem Kriegsgefangenen auf Vaters Spuren

Joseph Aulnette, Mitte freut sich über die Gastfreundschaft in Mecklar

02.04.2015 / LUDWIGSAU - Deutsch französische Freundschaft wird in Ludwigsau-Mecklar, im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, groß geschrieben, seit man 1997 mit der französischen Gemeinde Changé partnerschaftlich verbunden ist.




Spurensuche aus der Vergangenheit

In diesen Tagen waren wieder acht Franzosen zu Gast in Mecklar, aber diesmal nicht aus Changé, sondern aus La Bosse-de-Bretagne. Der Grund des Besuches: Der französische mittlerweile verstorbene Kriegsgefangene Theophil Aulnette war im zweiten Weltkrieg als Zwangsarbeiter im Nachbarort Blankenheim auf dem Bauernhof von Karl Claus als landwirtschaftlicher Gehilfe tätig. Zum Übernachten wurde er aber in die Gaststätte Böttner in den vier km entfernten Nachbarort nach Mecklar gebracht und das jeden Tag. Dort befand sich im Saal der damaligen Gaststätte Böttner das Nachtlager. Um diese Örtlichkeiten mal kennenzulernen, wo ihr Vater Theophil in Kriegsgefangenschaft übernachtet hatte, besuchten in diesen Tagen seine Söhne Joseph, Rene, Bernard und Robert mit ihren Ehefrauen den Ludwigsauer Ortsteil Mecklar. Bis 1942 arbeitete Vater Theophil auf dem Bauernhof in Blankenheim und danach wurde er bis zum Kriegsende nach Sontra zur Arbeit in einem Bergwerk abgestellt. Die Besichtigung der Örtlichkeiten in Mecklar fand leider bei stürmischen, und sehr regnerischem Wetter statt. Das schmälerte aber nicht den Willen der französischen Gäste, mit den nötigen Erklärungen von Bürgermeister Thomas Baumann, Ortsvorsteher Wilfried Leiter und dem als Dolmetscher fungierenden Joachim Storck, die historischen Örtlichkeiten genau unter die Lupe zu nehmen.



Mit dem Fahrrad von Sontra in die Bretagne

Diese Ereignisse der Vergangenheit hat Joseph Aulnette zum Anlass genommen sich ein ehrgeiziges Ziel zu stecken. Er will die ca.1.100 km weite Strecke mit dem Fahrrad von Sontra bis nach La Bosse-de-Bretagne fahren. Die Redaktion von OSTHESSEN|NEWS wünscht ihm allseits gute Fahrt und dass er gesund und wohlbehalten in seinem Heimatort ankommen möge. (Gerhard Manns)+++

X