Der Arbeitsmarkt im März

Hohe Dynamik auf dem hessischen Arbeitsmarkt



31.03.2015 / REGION - Der hessische Arbeitsmarkt folgte im März seinem saisonüblichen Verlauf. Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen, steigende Beschäftigungszahlen und die weiterhin stabile Nachfrage nach Arbeitskräften sind die für diesen Monat wichtigen Indikatoren der Frühjahrsbelebung. Eine hohe Dynamik zeigte sich in diesem März auf dem hessischen Arbeitsmarkt ebenfalls durch eine ungewöhnlich hohe Zahl an Zu- und Abgängen. Von der guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und dem Rückgang der Arbeitslosenzahlen profitierten auch Langzeitarbeitslose und ältere Arbeitslose über 55 Jahren. 



„Der sehr milde Winter hat bereits im Februar einen Teil der sonst erst ab März üblichen Frühjahrsbelegung vorweg genommen, so Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen. „Der hessische Arbeitsmarkt zeigt sich derzeit weiterhin robust. Die Arbeitslosenzahlen und Quoten liegen seit Jahresbeginn unter den Vorjahreswerten und lassen auf eine weitere gute Entwicklung im Verlauf der nächsten Monate hoffen.“

Arbeitslosigkeit in Hessen: Entwicklung im März

Insgesamt waren zum Stichtag 184.270 arbeitslose Frauen und Männer bei den Agenturen für Arbeit in Hessen registriert. Das waren 4.343 Personen (-2,3 Prozent) weniger als im Februar und 5.451 (-2,9 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote sank um weitere 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Im Vorjahresmonat lag die Quote noch bei 5,9 Prozent. Saisonbereinigt sank die Zahl der Arbeitslosen um 1.000 (-0,6 Prozent), zum Vorjahresmonat gab es einen Rückgang um 5.000.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, belief sich im März auf 241.750 Personen. Das waren rund 5.600 weniger als vor einem Jahr.

Im Vormonatsvergleich konnten alle betrachteten Personengruppen vom Rückgang der Arbeitslosenzahlen profitieren. So sank die Zahl arbeitsloser Männer um 2,9 Prozent, die der Frauen um 1,5 Prozent, der Jugendlichen unter 25 Jahren um 4,2 Prozent, der Ausländer um 1,1 Prozent und um 2,7 Prozent bei den über 50-Jährigen.

Der Vorjahresvergleich zeigt, bis auf die Gruppe der arbeitslosen Menschen ohne deutschen Pass, ein ähnliches Bild. Rückgang: Frauen (-2,9 Prozent), Männer (-2,8 Prozent), Jugendliche (-5,3 Prozent), Ältere über 50 (-2,3 Prozent), Langzeitarbeitslose (-2,4 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen ohne deutschen Pass stieg dagegen im Vorjahresvergleich um 4,6 Prozent an, auch bedingt durch die steigende Zuwanderung.

Im März waren 36,5 Prozent (67.204) aller Arbeitslosen langzeitarbeitslos, 31,3 Prozent (57.653) älter als 50 Jahre sowie 29,7 Prozent (54.643) ohne deutschen Pass.

Entwicklung in den Rechtskreisen SGB II und SGB III

Vom Rückgang der Arbeitslosenzahlen im März waren in erste Linie Personen im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) betroffen. Der Rückgang zum Vormonat betrug 6,0 Prozent oder 3.980 Personen. Im März waren somit in diesem Rechtskreis 62.165 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum März 2014 ergibt sich ein Rückgang von 4.407 oder 6,6 Prozent. Der Anteil an allen Arbeitslosen in Hessen betrug 33,7 Prozent.
In der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) waren im März 122.105 Menschen arbeitslos gemeldet und somit 66,3 Prozent aller Arbeitslosen. Gegenüber dem Vormonat war dies ein Rückgang von 363 oder 0,3 Prozent. Zum Vorjahresmonat sank die Zahl um 1.044 oder 0,8 Prozent.

Offene Stellen: Nachfrage nach Arbeitskräften steigt konstant

Der Bestand der gemeldeten Stellen in Hessen lag im März bei rund 41.000 und war somit um 21,5 Prozent höher als im Vorjahr. Der monatliche Zugang überstieg mit rund 13.160 das Vorjahresniveau um 12,9 Prozent.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Hessen wächst weiter

Der hochgerechnete, vorläufige Wert der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung für Hessen belief sich für den Monat Januar 2015 auf 2.383.700. Gegenüber dem Vorjahr zieht Hessen mit einem Anstieg von 2,2 Prozent an den westdeutschen Ländern (+2,1 Prozent) und dem Bund (+2,0 Prozent) knapp vorbei.

Den größten prozentualen Anstieg konnten die Wirtschaftszweige Immobilien, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen sowie der Logistik-Bereich verzeichnen. Die meisten Beschäftigten in Hessen fanden sich im Januar weiterhin im Verarbeitenden Gewerbe (435.700) im Handel (332.800) und dem Wirtschaftszweig Immobilien, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (212.400).

Regionen: Fulda mit niedrigster Arbeitslosenquote

Im Vergleich der 26 hessischen Kreise und kreisfreien Städte hat der Landkreis Fulda im März mit einer Quote von 3,5 Prozent seine Spitzenposition zurückgewonnen Die höchste Arbeitslosenquote wies unverändert die Stadt Offenbach mit 11,5 Prozent auf.

Die Arbeitslosenquote des Regierungsbezirkes Gießen liegt in diesem Monat bei 5,6 Prozent, die Quoten der Regierungsbezirke Darmstadt und Kassel bei 5,7 Prozent.
In sieben von 26 hessischen Regionen war die Arbeitslosigkeit höher als vor einem Jahr; allen voran Hersfeld-Rotenburg (+4,5 Prozent).

Ausbildungsmarkt: Zahl der Bewerber/innen spürbar rückläufig

Mit 30.153 gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern liegt die diesjährige März-Zahl um 7,2 Prozent (2.330) hinter dem Jahr 2014 zurück. Demgegenüber stehen 27.608 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen; 3,2 Prozent (858) mehr als im Vorjahr.

„Die rückläufigen Bewerberinnenzahlen sind auch ein Ergebnis demografischer Veränderungen. Die Schülerzahlen werden in den nächsten Jahren weiter sinken. Bereits jetzt sind es fast 10 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Dazu kommt, dass die Tendenz weiterführende Schulen zu besuchen oder ein Studium zu beginnen, weiterhin ungebrochen ist. Es bleibt die Aufgabe aller Beteiligten, wie Elternhäusern, Schulen, Bundesagentur und Ausbildungsbetrieben junge Menschen frühzeitig mit den Möglichkeiten dualer Ausbildung vertraut zu machen, Studienabbrechern Alternativen aufzuzeigen und Spätstarten den Weg zu ebnen“, so Frank Martin.+++

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