Sportstipendium
Studieren in Alaska: Alexander ECKERT an der „University of Alaska Fairbanks“
Fotos: Privat
12.03.2015 / OBERWEIßENBRUNN/ FAIRBANKS -
Seit Ende August vorigen Jahres ist der Oberweißenbrunner Alexander Eckert (22) an der „University of Alaska Fairbanks“, als Studentenathlet eingeschrieben. Dank eines Stipendiums, das ihm aufgrund seiner sportlichen Leistungen als Skilangläufer und Crossläufer gewährt wird, wurde ihm die Möglichkeit eröffnet in Alaska nicht nur seinem Sport nachzugehen sondern auch zu studieren. Als er im August nach Alaska ging, wusste er nicht was ihn erwarten wird, wie und ob er sich im Skiteam der Universität wird behaupten können. Erste Trainingseinheiten im Crosslauf und auf Skirollern sowie Freundschaftswettkämpfe mit der Partner-Universität von Anchorage dienten er sportlichen Standortbestimmung für die Sportler und Trainer.
„Zunächst habe ich das Gefühl gehabt, dass es schwer werden wird, mich im Skiteam zu positionieren. Leistungsmäßig sind wir doch alle dicht beieinander“, berichte Alexander Eckert im Rückblick. „Auf Schnee habe ich dann gemerkt, dass mehr gehen könnte, als ich zunächst dachte.“ Ziel des Winters war für Alexander Eckert, einmal mit dem Team außerhalb von Alaska ein Rennen zu bestreiten. Das Skiteam der „University of Alsaka Fairbanks“ misst sich mit der „Central Region“, die sich aus den US-Staaten Minnesota, Wisconsin und Michigan zusammen setzt. Ins sogenannte „travel team“, also das Team zu kommen, das auf Reisen geht, ist Alexander Eckert schon für die ersten Wettbewerbe gelungen.
„Da waren schon all meine Erwartungen erfüllt. Ich hatte mein Ziel erreicht, einmal in 'the lower 48s' zu Wettbewerben zu reisen.“ Die Wettkämpfe fanden in den Weihnachtsferien statt und seien Qualifizierungsrennen , die US-Hochschulsportmeisterschaften, der National Collegiate Athletic Association (NCAA). Die NCAA- Meisterschaften haben in Amerika einen enorm hohen Stellenwert. „Es ist das größte für einen Studentathet an diesen NCAA-Meisterschaften teilnehmen zu können, es hat eine viel größere Bedeutung als die Universiade.“ Seine ersten beiden Qualifizierungsrennen in Houghton (Minneapolis) waren die US-Meisterschaften im Skilanglauf, wo sich die besten Langläufer Amerikas maßen. Alexander Eckert war krankheitsbedingt mit seinen Ergebnissen nicht wirklich zufrieden.
Zurück ging es nach Alaska und der Alltag nahm seinen Lauf. Ein Studentenathlet stehe unter mehrfachem Druck, er müsse an der Universität genau das gleiche leisten wie ein regulärer Student und auch noch im Sport Leistung bringen. „Training, Unterricht und lernen, da komme ich gut und gerne auf mehr als 14 Stunden täglich. Ein Sportler ist auch ein ganz normaler Student. Ich muss Hausaufgaben erledigen, habe im Unterricht Anwesenheitspflicht.“ Reisen zu Wettkämpfen müssen Professoren erst genehmigen und das tun sie nur, wenn die akademischen Leistungen passen. Examen müssen Sportler entweder nachschreiben oder auf Reisen zwischen den Wettbewerben. „Mathe musste ich in Minneapolis schreiben. Morgens Wettkampf und Mittags Matheklausur.“ Mitte Februar ging Alexander Eckert ein weiteres Mal mit dem Skiteam auf Reisen. Eine Woche Uni und zwei Examen habe er verpasst, die er noch nachholen müsse.
Mit seinem ersten Winter in Alaska ist Alexander Eckert sehr zufrieden. „Es lief bisher sehr sehr gut, meine Erwartungen wurden tausendfach übertroffen. In Alaska habe ich einen großen Leistungssprung gemacht. Und auch in der Uni läuft es gut.“ Aufgrund seiner außergewöhnlichen akademischen Leistungen hat Alexander Eckert gleich in seinem ersten Semester an der Universität eine offizielle Auszeichnung bekommen und wurde in die „Dean's Honors list“ aufgenommen. Ein wenig bedauert er allerdings, dass er Alaskas Wildnis bisher nicht kennen lernen konnte. „Ich bin die meiste Zeit am Campus oder eben auf Reisen.“ Die tiefsten Temperaturen lagen bisher bei Minus 40 Grad Celsius, doch ab 28 Grad Minus werde nicht mehr im Freien trainiert.
„Man muss sich dick anziehen und wirklich gut aufpassen, dass die Hände oder Füße nicht erfrieren.“ Eis in Haar und Bart gehören in Alaska allerdings zum Normalzustand. „Ich bin nicht kälteempfindlich, mich stören die Temperaturen nicht. Vom Campus aus könne er denn Denali, auch bekannt als Mount McKinley, sehen. Er bildet den höchsten Gipfel der „Alaska Range“ (Bergkette). Mit 6.194 Metern Höhe ist er der höchste Berg Nordamerikas und gilt als einer der klimatisch extremsten der Erde. „Diese Berge zu erkunden, das ist ein Traum.“ Wenn die Skisaison nun Mitte März zu Ende geht, möchte Alexander Eckert diesem Traum ein wenig näher kommen. Er plant mit einigen Freunden Skitouren in diese Berge zu unternehmen. (Marion Eckert) +++