"Kritik wird vollkommen ignoriert"

Thema SuedLink: TenneT spricht mit Bürgerinitiativen - Demo am Freitag


Fotos: Julius Böhm

03.03.2015 / FULDA - Wie ist der Stand der Dinge in Sachen SuedLink und wie können sich die Bürger mit ihren Wünschen und Problemen an dem geplanten Trassenverlauf beteiligen? Die Betreiberfirma der geplanten SuedLink-Trasse TenneT hatte am Montagabend zum Gespräch mit Bürgerinitiativen (BI) in die Office Factory in Fulda eingeladen. Auf dem nicht öffentlichen Treffen sollte den anwesenden Vertretern der BIs ein Überblick über den aktuellen Stand des Genehmigungsverfahrens vermittelt werden. Die BI Fuldatal nutzte den Termin, um zu protestieren.



"Sie werden uns hier heute ohnehin keine Änderungen vorstellen können", sagte Guntram Ziepel, Vorsitzender des Bundesverbandes der Bürgerinitiativen gegen SuedLink. Tom Wagner, Referent für Bürgerbeteiligung von TenneT, nahm sich der Kritik der gut 30 anwesenden Bürger an. Elke Müller von der BI Sinntal überreichte ihm "einen Haufen Schei** als Anerkennung für die Arbeit die TenneT in den Augen der Bürger leistet."

Die Protestierenden wollten an der Informationsveranstaltung nicht teilnehmen. Sie haben, wie auch die Presse, zu Beginn der Veranstaltung den Raum verlassen: "Es wird sowieso nichts Neues geben. Ich bin mir sicher, dass die Wünsche und Kritiken der Bürger nicht in die Planungen eingeflossen sind. Auch die Rückmeldungen von Alternativtrassen sind noch nicht eingeflossen", sagte Hubert Schulte, Sprecher der BI Fuldatal. Er fragt sich ob man überhaupt eine Stromtrasse brauche. "Die Politik und die Bundesnetzagentur als öffentliches Amt soll uns über die Sachlage und die Planungen informieren - nicht eine an Gewinn interessierte Firma." Es sei ein Witz, dass man diegleiche Firma mit der Bedarfsanalyse beauftrage, die später die Trasse betreiben solle und sicher auch Geld verdienen wolle. "Unsere Kritik wird vollkommen ignoriert."

Cornelia John aus Künzell-Dirlos fühlt sich übergangen: "TenneT ignoriert völlig gesundheitliche Schäden, die durch elektromagnetische Wellen verursacht werden können. Von dem Einschnitt in die Natur ganz abgesehen - ich möchte unseren Kindern und Enkeln nicht solch ein Erbe mit in die Zukunft geben." Am kommenden Freitag (18 Uhr) rufen die Osthessischen BIs gegen Südlink zu einer großen Demonstration auf dem Bahnhofsvorplatz auf. Sie richten sich mit einem Appell an die Politik: "Herr Gabriel, Herr Bouffier - stoppen Sie diesen Wahnsinn!" (Julius Böhm) +++

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