"Stoppt den Windwahn"

"Windräder sind Mist" - 800 demonstrieren gegen Wald-Missbrauch"


Alle Fotos: Hans-Hubertus Braune

02.03.2015 / FULDA - Rund 800 Menschen haben sich am Samstagvormittag an einer Demonstration "Stoppt den Windwahn in Osthessen" beteiligt. "Wir haben die Schnauze voll", skandierten sie bei ihrem Zug vom Bahnhofsvorplatz, über die Heinrichstraße, Heinrich-von-Bibra-Platz und Schlossstraße zur Rabanusstraße. Organisiert wurde die Demo vom Regionalverband Osthessen Vernunftskraft. Dort haben sich zahlreiche Bürgerinitiativen der Region zusammengeschlossen. Sie wollen nun gemeinsam mehr Macht auf die Politik ausüben. Die Energiewende mit dem Bau von immer mehr Windkraftanlagen bewältigen zu wollen, halten sie für verkehrt. "Absurd ist, durch Zerstörung von Wald diese Natur schützen zu wollen", heißt es auf dem Flugblatt der Initiativen.



Unterstützt wurden die einzelnen Gruppen aus allen Teilen Osthessens von Windkraftgegnern etwa aus Bayern oder Rheinland-Pfalz. In den Wortbeiträgen mehrerer Gastredner rückte auch der heimische Energieversorger RhönEnergie in den Fokus. Dieser wolle nach Aussage von Mario Klotzsche (FDP) in Osthessen allein 36 Windräder aufstellen. Dazu kämen weitere 70 Anlagen verschiedener anderer Anbieter wie etwa ABO Wind. Der Bau von Windräder vorallem in den Waldgebiete erzürnt die Anwohner.

Zudem würden die Anlagen nicht dem Klimaschutz sondern dem Profit der Unternehmen und einzelner Kommunen dienen. Der Regionalverbund Osthessen fordert von der Politik ein Moratorium, um erstmal zu sehen, wie weit die Energiewende ist, was das Ganze überhaupt bringt und dann zu entscheiden, wie es weitergehen kann. Es entstünde der Eindruck, dass die Energiewende mit aller Macht durchgedrückt werde, ohne Sinn und Verstand. Auch Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al Wazir wurde scharf angegriffen und als "grüner Sensenmann" bezeichnet. Für etwas Aufregung sorgte ausgerechnet ein kleine Gruppe von zwei, drei Leuten von Greenpeace Fulda. Diese hatten ein riesiges Plakat am Rande des Demonstrationszuges ausgerollt. Darin hieß es: "Lieber Windräder in Rhön als Braunkohletageabbau in der Lausitz". Unter gellendem Pfeifkonzert und Beschimpfungen gingen die über 800 Windkraftgegner an diesem Plakat vorbei.

Sehen Sie in Kürze einen ausführlichen Videobeitrag von Demonstration mit Meinungen und Stellungnahmen. Weitere Informationen zur Initiative im Internet unter der Adresse http://www.jetzt-langt-es.de (Hans-Hubertus Braune) +++

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