"Mit einem Grinsen aufwachen"
Handwerkskammer überreicht 76 Meisterbriefe - "Haben Sie Mut" - BILDER Teil 1
Foto: Walter Rammler
27.02.2015 / FULDA - "Was hat sich für Sie als Fußball-Weltmeister geändert?" wurde Nationaltorwart Manuel Neuer von einem Journalisten gefragt. "Ich wache jeden Morgen mit einem Grinsen auf", sagte Deutschlands Nummer eins. Dieses "Grinsen" wünschte Hessens Finanzstaatssekretärin Dr. Bernadette Weyland den 76 frischgebackenen Meistern, die am Donnerstagabend in einer würdigen Feier ihre Meisterbriefe erhielten. In einem Mix aus Unterhaltung - die Comedian Wolf und Bleuel überzeugten einmal mehr mit ihrer passend abgestimmten Show - und angenehm kurzweiligen Reden bot die Kreishandwerkerschaft Fulda den erfolgreichen Handwerkern eine gelungene Meisterparty in der Fuldaer Orangerie. Kreishandwerkermeister Claus Gerhardt gratulierte in seiner Begrüßung den jungen Meistern. Er sprach ihnen Mut zu: "Werden Sie aktiv, suchen Sie sich eine Nische", sagte Gerhardt.
Kassels Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke ist für seine lockeren und spontanen Reden, in denen er seine Botschaften gezielt einbringt, bekannt. Seine geplante Rede legte Lübcke kurzerhand zur Seite und ging dafür auf die Problematiken Bürokratisierung und Akademisierung ein. Er unterstrich die hohe Bedeutung des Meisterbriefes und damit auch des Handwerks. Der Meisterbrief müsse den Wert erhalten, den es verdiene. "Sie sind die Botschafter des Handwerks. Werben Sie auch für die duale Ausbildung", sagte Lübcke. "Heute ist ihr Tag. Nach der anstrengenden Zeit der Meisterschule, wo sie auf vieles - auch auf manches Hochstift - verzichten mussten, ist der Abend zum feiern da und nicht, um langes Geschwätz anzuhören", so der Regierungspräsident.
Weyland betonte, dass sich die Hessische Landesregierung entschlossen für den Erhalt des Meisterbriefes einsetze: „Das ist auch im Sinne der Verbraucher, da der Meisterbrief dazu beiträgt, eine hohe Qualität bei Produkten und Dienstleistungen zu gewährleisten.“ Mit Blick auf die Zahlen für Hessen hob die Staatssekretärin hervor, dass die Handwerksbetriebe im Land eine herausragende Rolle bei der Berufsausbildung spielen. „Das Handwerk ist essenziell für eine gesunde hessische Wirtschaft. Rund ein Drittel aller Auszubildenden erlernen ihre Berufe in einem Handwerksbetrieb – unsere Handwerker bilden somit qualifiziertes Personal keineswegs nur für sich selbst, sondern auch für andere Wirtschaftszweige aus“, so Weyland. Das duale System der Berufsausbildung mit seinen Abschlüssen habe sich dabei bestens bewährt. Aus gutem Grund steige deshalb das Interesse an einem Ausbildungsplatz in Deutschland bei Bewerbern aus dem EU-Ausland. „Dieser Trend spricht auch für den guten Ruf, den unser Ausbildungsmodell über Landesgrenzen hinweg genießt. Das ist etwas, worauf wir hierzulande stolz sein können“, erklärte die Staatssekretärin.
Nach den Grußworten und dem Festvortrag übergaben die Ehrengäste gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Fulda, Manfred Schüler, die Meisterbriefe an die 76 anwesenden Meisterinnen und Meister der verschiedenen Innungen. Zudem wurden einige Landessieger der Gesellen ausgezeichnet. Nach dem offiziellen Teil feierten die Meister und ihre Angehörigen und Freunde im Maritim Fulda mit einem leckeren Getränk und feinen Speisen. Das Grinsen im Gesicht haben sich die neuen Meister wahrlich verdient. Und wie sagt einer der treffenden Werbesprüche der Handwerker so schön: "Jedes Jahr eine Meisterfeier. Das schafft nicht mal Bayern München". Sorry Manuel. (Hans-Hubertus Braune / pm) +++