"Sanierung des Quartiers als Chance"
Spannende Stadtentwicklung rund um das Herkules-Center
Fotos: Stefanie Hart
27.02.2015 / BAD HERSFELD -
Schön ist was anderes: Wer die Bad Hersfelder Hochbrücke in Richtung Innenstadt überquert, dem bietet sich wahrlich kein reizvoller Anblick. Bausünden aus vergangenen Tagen begrüßen die „Herschfeller“ und „Hergeloffenen“, die diesem Bezirk einen Besuch abstatten. Während auf der einen Seite das unästhetisch anmutende Telekom-Gebäude das Bild des Tores zur Altstadt prägt, springt dem Betrachter auf der anderen Seite das stark sanierungsbedürfte ehemalige Herkules-Center ins Auge, das im September 2014 seine Pforten schloss. Nicht zu vergessen: die im Stil der 1970er Jahre gestaltete Straßenwüste.
„Die Antwort, ob der jetzige Zustand repräsentativ für eine Kur- und Festspielstadt ist, liegt auf der Hand“, unterstrich Bürgermeister Thomas Fehling am Mittwochabend auf der Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Umwelt. „Wir müssen jetzt die Chance ergreifen, dieses Revier zu entwickeln.“ Allerdings sei klar, dass das Quartier zwischen Breiten-, Duden- und Reichsstraße nur einen Schritt nach vorne gebracht werden könne, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten. Das Gros der Anwohner und Eigentümer sei aber durchaus mit einer Sanierung einverstanden.
Hintergrund: Seit April vergangenen Jahres bereitet die Kreisstadt die Ausweisung des Sanierungsgebietes E „Antoniengasse“ vor und folgt damit dem einstimmigen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, eine vorbereitende Untersuchung erstellen zu lassen, die der Sanierungsträger Nassauische Heimstätte/Wohnstadt mittlerweile abgeschlossen hat. Nächster logischer Schritt ist die Verabschiedung der entsprechenden Sanierungssatzung, was wiederum den städtischen Parlamentariern obliegt – und zwar auf der kommenden Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend, 5. März. Der Ausschuss für Stadtplanung und Umwelt erteilte vorab seine Empfehlung, gab unisono „grünes Licht“: „Den Weg, der uns aufgezeigt wurde, sollten wir gehen“, meinte Ausschussvorsitzender Roland Luley.
Als durchaus verbesserungswürdig wird zudem der stark überdimensionierte Stadtring mitsamt der Peterstor-Überführung eingestuft. Die Brücke und ihre Rampen besitzen eine Barriere-Wirkung im städtebaulichen Kontext, die Verkehrsführung ist ungünstig und es herrscht „Wildparkerei“. „Auch hier besteht Handlungsbedarf“, erläuterte Johannes van Horrick. Bis das Sanierungsgebiet komplett in neuem Glanz erstrahlt, wird noch einige Zeit ins Land ziehen. Wenn die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag ihren Segen erteilt, könnte das Mammut-Vorhaben 2025 vollendet sein. Die Gesamtkosten der erforderlichen Maßnahmen schätzt die Nassauische Heimstätte/Wohnstadt übrigens auf rund 16,7 Millionen Euro, wovon 2,6 Millionen Euro förderungsfähig sein könnten. Weiterführende Informationen zum Sanierungsgebiet E „Antoniengasse“ finden sich auf der städtischen Internetseite unter http://www.bad-hersfeld.de/stadtplanung/sanierungsgebiet-antoniengasse.html. (Stefanie Harth) +++