Windkraftgegner kämpfen

Teilerfolg: VG Kassel stoppt Rodung im "Dammersbacher Wald" - VIDEO


Fotos: Hans-Hubertus Braune

25.02.2015 / HÜNFELD - Da war was los am alten Sportplatz in Dammersbach: Rund 150 Menschen haben sich spontan versammelt, um zu schauen, was ihrem Wald passiert ist. Praktisch in einer Nacht- und Nebelaktion sind die tonnenschweren Harvester-Maschinen angerollt und haben in aller Früh damit angefangen, mitten im Wald insgesamt 15.000 Quadratmeter Wald zu roden. Dort sollen drei Windkraftanlagen entstehen. Der Betreiber - die Firma ABO Wind - hatte vom Regierungspräsidium Kassel dafür den entsprechenden Bescheid bekommen. Da nur bis Ende des Monats gerodet werden darf, muss alles ganz schnell gehen. Doch die Windanlagenbauer hatten die Rechnung ohne die Naturschützer um Reinhard Kolb (HGON) und den Dammersbacher Ortsvorsteher Siegfried Bug gemacht.


Vor dem Verwaltungsgericht hat die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) am Dienstag einen Rodungsstopp erreicht. Kolb, der für die HGON im Raum Fulda und Rhön aktiv ist, fuhr am Mittag mit dem Gerichtsbeschluss in Polizeibegleitung in den Wald. Der Harvesterfahrer stellte daraufhin seine Arbeiten ein. Innerhalb der wenigen Stunden seit dem frühen Morgen hatte dieser an zwei Stellen bereits rund 7.500 Quadratmeter gerodet. Trotzdem hoffen die Naturschützer, dass nun doch Bewegung in ihre Belange kommt.

Sie hatten im Vorfeld schon erreicht, dass statt der sieben geplanten nur drei Windkraftanlagen gebaut werden dürfen. Nun hoffen sie, dass auch diese nicht kommen werden. Sollte ABO Wind bis zum Samstagabend keine weitere Rodung erwirken können, ist erstmal Schluss bis Anfang Oktober. Während des Sommerhalbjahres darf großflächig nicht gerodet werden. Dies bedeutet für den Investor ein finanzieller Verlust, da die Anlagen - wenn überhaupt - mit einiger Verzögerung ans Netz gehen.

Sehen Sie zu diesem Thema auch unseren aktuellen Videobeitrag. (Hans-Hubertus Braune) +++

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