"Habe mir nichts vorzuwerfen"
Wolfgang DIPPEL will rechtliche Schritte gegen Titelaberkennung einleiten
17.02.2015 / REGION -
Nachdem die Universität Kassel heute mitgeteilt hat, sie wolle dem Staatssekretär im hessischen Sozialministerium und früheren Bürgermeister der Stadt Fulda Wolfgang Dippel seinen 1995 erworbenen Doktortitel wegen nachgewiesenen Plagiatsvorwürfen aberkennen, hat sich der 60-Jährige telefonisch bei OSTHESSEN|NEWS zur Sache gemeldet.
"Ich kann diese Entscheidung der Hochschule nicht nachvollziehen und werde juristisch dagegen vorgehen", sagte er zu der Titelaberkennung. Er habe sich definitiv nichts vorzuwerfen, weder wissentlich noch vorsätzlich einen Fehler bei der Abfassung der Promotion begangen. "Vor 20 Jahren habe ich mit dieser Arbeit bestanden, auch wenn es keine Note 1 gewesen ist - und das soll heute nicht mehr gelten?" Dann habe doch wohl die Universtät bzw. die damalige Gesamthochschule einen Fehler begangen. Die Begründung des externen Gutachters, die der Aberkennung und dem Plagiatsnachweis zugrunde liege, kenne er nicht, sagte Dippel. Sein Doktorvater stehe zu ihm und der Arbeit, da sei er sich sicher. Immerhin habe er vier Jahre an seiner Dissertation zum Thema "Kommunalpolitik in einer Gemeinde. Eine Untersuchung am Beispiel von Breuna" gearbeitet, obwohl er damals berufstätig gewesen sei und bereits eine Familie gehabt habe. Wenn er die Begründung kenne, werde er dafür juristisch kämpfen, dass die Doktorgrad-Aberkennung zurückgenommen werde.
Ob die Plagiatsvorwürfe der Hochschule gegen ihn auch Einfluss auf seine politische und berufliche Laufbahn als Mitglied der hessischen Landesregierung haben werden, vermöge er zur Zeit noch nicht zu sagen, sehe den Vorgang aber als seine Privatsache an, sagte Dippel. Seinen Dienstherrn, Ministerpräsident Volker Bouffier habe er bereits vor einiger Zeit über den Vorgang unterrichtet. Dippel hatte nach seinen Angaben die Universität Kassel selbst ersucht, seine Arbeit zu überprüfen, nachdem anonyme Hinweise auf ein Plagiat aufgetaucht waren und verschiedenen Medien zugesandt worden waren.+++ci