Staatsschutz ermittelt
Flugblatt: Unbekannter belästigt mit rechter Hetze - VIDEO
12.02.2015 / FLIEDEN -
Hätte es nicht einen solchen ernsten Hintergrund, wäre es fast komisch, welche Kausalzusammenhänge der Verfasser da aneinanderreiht. Da ist zum einen die schlicht aus der Luft gegriffene Behauptung, die Vermieterin hätte mit der Gemeinde Flieden einen Mietvertrag geschlossen und würde das Fünffache der ortsüblichen Miete für die Unterbringung von 60 Asylbewerbern kassieren. Nichts davon entspricht den Tatsachen. Das Ehepaar hat den Wohnraum dem Landkreis zwar angeboten, doch werde der zunächst geprüft, wie Jürgen Stock vom zuständigen Amt für Arbeit und Soziales, bestätigt.
Die Theorien, die der anonyme Verfasser in seinem Schreiben formuliert hat, sind rechtsextrem und sollen daher an dieser Stelle nicht wiederholt werden. Der Eigentümer der Immobilie hat Anzeige erstattet. Von Verträgen, die angeblich schon unterschrieben sind, sei noch gar nicht die Rede. Das bestätigt auch der Landkreis Fulda.
Der Fliedener Bürgermeister Christian Henkel ist bestürzt über die Ereignisse: „Wir alle haben die Verpflichtung, anderen Menschen zu helfen.“ Eine solche Reaktion auf einen Bauantrag und die Überlegungen, eine Asylbewerberunterkunft in Rückers zu schaffen, sei absolut nicht angemessen. Eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema sei, auch in Hinblick auf die beiden seit Jahren existierenden Unterkünfte in Flieden, angebracht und erwünscht. Da der Landkreis Fulda zuständig sei, hoffe er auf frühzeitige Information, um das Gespräch in Flieden zu ermöglichen. (am)+++