Telefonschaltung nach Israel
Michael CAHN (90) bekommt die Ferdinand-Braun-Medaille - "Immer meine Heimat"
Archivbild: Hendrik Urbin
30.01.2015 / FULDA/JERUSALEM -
Michael Cahn (90) bekommt die Ferdinand-Braun-Medaille der Stadt Fulda für seine besondere Verbindung zu seiner Geburtsstadt Fulda. "Michael Cahn ist untrennbar mit der Domstadt verbunden, auch wenn er in der Nazi-Zeit in seine neue Heimat Jerusalem (Isreal) fliehen musste", sagte Fuldas Oberbürgermeister Möller bei der Übergabeveranstaltung der Ehrung vor Teilen des Magistrats und der jüdischen Gemeinde Fuldas.
Michael Cahn wollte nach Fulda reisen, doch die Krankheit seiner Frau verhinderte es: So wurde eine Live-Telefonschaltung in die israelische Hauptstadt Jerusalem aufgebaut, um die Dankesworte von Cahn entgegen zu nehmen. "Vielen Dank. Fulda wird immer die Stadt meiner Heimat bleiben, aber sind Sie mit der Medaille nicht an der falschen Adresse?", fragte Cahn durch das Telefon ganz bescheiden.
Sein Vater Dr. Leo Cahn war der letzte Provinzrabbiner von Fulda. Ein Tag nach der Reichspogrom-Nacht am 10. November 1938 musste Michael Cahn Fulda und Deutschland verlassen. Die Verbindung ist aber nie abgerissen. "1987 kamen über 320 jüdische Gäste nach Fulda, einer von ihnen war Michael Cahn. Er hatte nie die Abneigung gegen seine alte Heimat, sondern hat immer den Kontakt zu Fulda gesucht. Ihm war es immer wichtig, in die Zukunft zu blicken und die Jugend in den Blick zu nehmen. Für das Gute, das er der Stadt und der Region getan hat, für die tolle Verbindung zwischen Fulda und Jerusalem, möchten wir ihn mit der Ferdinand-Braun-Medaille würdigen und ehren", sagte Oberbürgermeister Möller.