Windpark "Burkhardser Kopf"

Absage für SynEnergie - 19 Stimmen dagegen, 12 waren dafür



30.01.2015 / EICHENZELL - Es ist ein unglaublich komplexes Thema und wer versucht mittendrin einzusteigen, blickt vermutlich nicht durch. Deswegen muss man sich jedes Mal aufs Neue mit den Anfängen beschäftigen beim Thema Windenergie in Osthessen. Zu den letzten, wichtigen Entwicklungen gehört der Teilregionalplan Energie, der im November 2014 in Kassel von der Regionalversammlung Nordhessen einstimmig beschlossen wurde. Das heißt: auf 2,2 Prozent der nordhessischen Gesamtfläche können Windparks errichtet werden. Einer davon soll am "Burkhardser Kopf" im Grenzgebiet zwischen Eichenzell und Ebersburg entstehen. Die Sitzung der Gemeindevertreter in Eichenzell hat sich jedoch dagegen entschieden. 19 Stimmen dagegen standen zwölf dafür gegenüber. Das Bauverfahren wir also nicht beschleunigt und die Gemeinde muss darauf warten, bis der Regionalplan rechtswirksam geworden ist. Das passiert frühestens Ende dieses Jahres.



Für den Teilregionalplan gibt es eine zweite Runde der Bürgerbeteiligung. Ab Februar werden die genauen Vorrangflächen für Windkraft öffentlich ausgelegt, so dass Bürger und Kommunen ihre Stellungnahme abgegeben können. In der ersten Beteiligungsrunde waren 15.000 Einsprüche eingegangen. Auch die Bürgerinitiative "Aufgewacht" aus Ebersburg-Eichenzell hatte Einwände eingelegt (http://keine-windkraft-in-ebersburg-eichenzell.de/). Trotzdem, die Fläche für den Windpark am Burkhardser Kopf wurde vom Regierungspräsidium als geeignet (= Suchgebiet) ausgewiesen. Die Gemeinde Ebersburg und die Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Genossenschaft Eichenzell eG wollen sechs Windräder bauen lassen durch die SynEnergie GmbH, einem hundertprozentigen Tochterunternehmen der RhönEnergie Fulda GmbH. Kooperationspartner ist die Energiegenossenschaft Eichenzell, die nach eigenen Angaben die Vorrangfläche in Eichenzell/Ebersburg "nicht externen Investoren überlassen" (http://www.windpark-eichenzell.de/) wollen.

Um kein unternehmerisches Risiko einzugehen, will die SynEnergie das Verfahren beschleunigen und ein Antragsverfahren nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) einleiten, um zeitnah bauen zu können. Der Regionalplan würde nach der zweiten Offenlegung frühestens Ende 2015 beschlossen werden, während mit einer BImSchG-Genehmigung schon früher zu rechnen wäre. Bisher hat die SynEnergie schon langfristige Untersuchungen angestoßen, die sie rund 300.000 Euro kosteten. Das Unternehmen muss die Entscheidung treffen, das Projekt weiterzuführen oder zu veräußern. Nach Angaben des Vorsitzenden der Gemeindevertretung Edwin Balzter wird sie das Projekt nur weiterführen, wenn sie die Unterstützung von den Gemeindevertretern bekommt.

"Es bleibt nun abzuwarten, ob SynEnergie die Pläne an eine private Firma abgeben. Der Entscheid wurde zunächst abgelehnt", sagte Eichenzells Bürgermeister Dieter Kolb auf Nachfrage von ON.  (Anne Baumann/jub) +++

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