Mahnwache auf Universitätsplatz
Rund 200 Menschen trauern um Opfer von "Charlie Hebdo" - Neu: VIDEO
Fotos: Konstantin Müller
13.01.2015 / FULDA -
Organisiert wurde die Mahnwache vom Stadtverband Bündnis 90 / Die Grünen, gehalten wurde sie als überparteiliche Veranstaltung. Unabhängig von Religion und politischer Gesinnung wurde jeder zur Teilnahme aufgerufen, um für ein weltoffenes und tolerantes Fulda einzustehen. Verantwortlich für die Mahnwache zeigte sich die ehemalige Grünen Kreisgeschäftsführerin Alja Epp-Nawilaiko. Sie richtete ihre Worte an die Fuldaer und rief zur Schweigeminute auf. „Natürlich ist Charlie Hebdo nicht bequem, aber es ist eine Satirezeitschrift, die auch mal unbequem sein darf. Das ist eben ihre Natur“, so Epp-Nawilaiko. Es ginge nicht nur um die Trauer für die Opfer der Anschläge, sondern auch um die Erhaltung der allgemeinen Diskussionskultur. Das Grundrecht auf Presse- und Meinungsfreiheit dürfe durch Terroranschläge nicht gefährdet werden. Nicht zuletzt deswegen sei der Anschlag auf die französische Satirezeitung „ein Thema, dass uns alle angeht“.
Der Franzose Claude Cendre und der Iraner Hashem Savoji - beide leben seit Jahren in Fulda - richteten ebenfalls Worte an die Menschen auf dem Uniplatz. Durch ihre Herkunft seien sie in besonderer Art und Weise mit der Thematik vertraut. Auch sie sprachen sich für einen Zusammenhalt der Gesellschaft aus. Politisch-religiöser Fanatismus dürfe in der heutigen Gesellschaft keine Akzeptanz erlangen. „Der Anschlag auf Charlie Hebdo ist ein Angriff gegen die Menschenfreiheit und gegen jeden Menschen, der an Demokratie glaubt“, so Cendre.
Zur überparteilichen Mahnwache kamen Viele: Noch-Oberbürgermeister Gerhard Möller, Bürgermeister Dag Wehner, Oberbürgermeisterkandidat der CDU Heiko Wingenfeld und viele andere nahmen parteiübergreifend an der Trauerstunde teil. Epp-Nawilaiko forderte alle Anwesenden zum Verweilen auf. Es sei wichtig, sich auszutauschen, miteinander zu sprechen und aufeinander zuzugehen. Ziel ist es, sich nicht einschüchtern zu lassen und auch weiterhin für eine freie Meinungsäußerung einzustehen.(km)+++