Wandertipp im Vogelsberg

Das Geotop „Felsenruhe“ bei Herbstein - Größtes erloschenes Vulkangebiet



27.12.2014 / HERBSTEIN - In dem größten zusammenhängende erloschene Vulkangebiet Mitteleuropas, dem „Vulkan Vogelsberg“ befinden sich unzählige Stellen, an denen einst Lava zu Tage trat oder die aus Sicht der Geologen eine Besonderheit darstellen. Diese Stellen werden „Geotope“ genannt. Nach Schätzungen von Geologen gibt es davon zwischen 400 und 800 Geotope. Dazu gehören neben vielen einzelnen Felsen auch Steinbrüche, Ton-, Sand- und Kaolingruben sowie Blockhalden und Quellen. Alle sind für sich etwas ganz besonderes und Keines ist wie das andere. Mit der Einrichtung des Geoparks werden nach und nach die interessantesten Geotope mit einer einheitlichen Beschilderung versehen.



Gemäß dem „Entwicklungskonzept Vulkan Vogelsberg“ rücken die nun aufgestellten Infotafeln das Leitthema für den künftigen Geopark in den Fokus: Vulkanismus und Leben. Zu finden sind daher nicht nur geologische Erläuterungen zu dem jeweiligen Geotope, sondern auch kulturgeschichtliche Aspekte, Sagen und Märchen, Besonderheiten aus Flora und Fauna sowie eine „Kinderecke“. Als Maskottchen wurde der bereits in der Region etablierte Sprien (ein Star), passend zur Vulkanregion Vogelsberg, gewählt. Auf den Infotafeln sind neben wichtigen Telefonnummern auch die Internetadresse der Region Vogelsberg Touristik und ein QR-Code zu finden. Dieser QR-Code führt zur Homepage für den künftigen Geopark, die sich noch im Aufbau befindet. Dort wird es eine Karte der Basaltverbreitung, Literaturhinweise, den Link auf die Geotop-Datenbank der Region sowie die Möglichkeit geben, das Entwicklungskonzept herunterzuladen. Zu erreichen sind die bereits mit Infotafeln ausgestatteten Geotope mit Hilfe von ausgewiesenen Wegen, die am nächstgelegenen Parkplatz beginnen.

Eines der zahlreichen Geotope ist die „Felsenruhe Herbstein“.

Das Geotop ist vom Parkplatz der „Vulkan-Therme“ aus sehr gut beschildert. Zunächst führt der Weg zur „Kreuzkapelle“, die 1853/54 in einer Mischung aus englischem Tudor- und Schweizerhausstil erbaut wurde. Seit 1938 steht oben an der Giebelseite in einer Nische eine Figur des Heiligen Bonifatius. Ein bauliches Merkmal der Kapelle sind die sichtbaren Eichenbalken und die blutrote Fassung der Nischen. Hinter der kleinen Kirche befindet sich ein eingezäunter privater Friedhof der gräflichen Familien Ballestrem und Westerholt. Am Kolping-Feriendorf Herbstein geht es dann zum Geotop Felsenruhe. Dieses Naturdenkmal ist eine markante, bis zu acht Meter hohe Klippe aus Alkalibasalt. An ihrem südlichen Hangfuß hat sich ein Blockmeer angesammelt. Die Klippe hat eine Länge von etwa 300 Meter. Der Wanderweg der Felsentour führt parallel zur Klippe mit ihren steil stehenden, weitständigen Klüften und vermittelt einen Eindruck von der wuchtigen Gestalt dieses markanten Geotops. (gr)+++

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