"Bis 2030 20.000 Einwohner weniger"
Engagierte Unternehmer wollen Hochschulstandort nach Lauterbach bringen
19.12.2014 / LAUTERBACH -
Die in 2013 veröffentlichten Ergebnisse der Moro-Studie, die sich unter anderem mit der Entwicklung der Bevölkerungsstruktur im Vogelsbergkreis befasst, wirft ein düsteres Licht auf die Zukunft der Region. Bis 2030 wird es nach Meinung des beauftragten Instituts rund 20.000 Einwohner weniger geben. Dabei nimmt die Zahl der unter 25-Jährigen um rund 25.800 ab während die Zahl der über 65-Jährigen nach Datenlage um nahezu die gleiche Zahl (24.700) ansteigen wird.
Sechs engagierte Lauterbacher Unternehmer haben sich daher im Oktober 2014 zusammengesetzt und eine Unternehmerinitiative für die Region beschlossen. Sie sind der Überzeugung, dass sich die negative Entwicklung aufhalten lässt, wenn alle bereit sind, die Zukunft der Region aktiv selbst zu gestalten. Erklärtes Ziel von Norbert Jäger (Geschäftsführer Alpha GmbH), Dr. Christian Rohm (Vorstandsvorsitzender Duo Plast AG), Norbert Lautenschläger (Vorstandsvorsitzender Volksbank Lauterbach-Schlitz), Gustav Stabernack (geschäftsführender Gesellschafter Stabernack Holding), Stephan Mölig (geschäftsführender Gesellschafter neuraum GmbH) und Dr. Tom Giessler (Geschäftsführer STI Group) ist die Ansiedlung einer Hochschulaußenstelle in der Kreisstadt.
„Fundament für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung im Vogelsbergkreis sind qualifizierte Arbeitskräfte, die einen Bezug zur Region haben“, so die Erfahrung der Unternehmer. Sie zu halten und wohnortnah zu qualifizieren ist der erste Schritt ihrer Initiative. Dafür ist jedes der beteiligten Unternehmen bereit, eine substanzielle Summe zu investieren. Erste Kontakte wurden zur Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) aufgenommen. Die viertgrößte Fachhochschule Deutschlands hat neben Standorten in Friedberg, Gießen und Wetzlar bereits Außenstellen in Bad Hersfeld, Bad Wildungen, Frankenberg und Biedenkopf.
Als Vorsitzender des IHK Regionalausschusses hat sich auch Norbert Jäger schon länger mit der Idee getragen, das Bildungsangebot im Vogelsbergkreis zu erweitern. Allen Beteiligten ist es wichtig, neben einer wirtschaftswissenschaftlichen Qualifikation auch Natur- und Ingenieurwissenschaften in Lauterbach anzusiedeln. „Unser Selbstverständnis als Unternehmer ist, dass wir angesichts der Entwicklung und Prognose für unsere Region etwas unternehmen wollen und dabei nicht auf die Politik warten“, so das Credo der Gruppe, die versprochen hat, die Öffentlichkeit über die nächsten Schritte zu informieren, sobald es konkrete Pläne gibt.+++