Nach Prügelattacke in Offenbach

Tugçe A. (22) ist hirntot - Sie wollte doch nur einen Streit schlichten

RIP Tugçe steht auf einem riesigen Plakat - am Dienstagabend in Offenbach vor dem Schnellrestaurant
Fotos: Hans-Hubertus Braune

27.11.2014 / GELNHAUSEN - Es ist traurige Gewissheit: Die 22-jährige Tugçe A. aus Gelnhausen ist hirntot. Das meldeten BILD-Frankfurt und der Hessischen Rundfunk am Mittwochnachmittag. Am Samstag vor einer Woche wurde die Lehramtsstudentin aus dem Main-Kinzig-Kreis vor einem Schnellrestaurant in Offenbach ins Koma geprügelt. Seither kämpfte die junge Frau um ihr Leben. Aber eine offizielle Stellungnahmen der Staatsanwaltschaft Offenbach, über ihren Hirntot, gibt es derzeit noch nicht.


Die 22-Jährige hat den Kampf um ihr Leben offenbar verloren - wenige Tage vor ihrem 23. Geburtstag, dabei wollte sie nur einen Streit im Toilettenbereich des Schnellrestaurants schlichten. Mehrere junge Männer haben nach Angaben der Polizei zwei Blondinen belästigt. Tugce griff mit Freundinnen ein, um dem lautstarken Gefecht ein Ende zu setzen. Den genauen Hergang konnte die Polizei noch nicht rekonstruieren, da man immer noch auf der Suche nach den beiden jungen Frauen ist. Ihre Zeugenaussagen könnten Licht ins Dunkel bringen. Unbeteiligte Gäste konnten die Situation schließlich beruhigen und die Männer in den Verkaufsraum des Restaurants geleiten, doch vor dem Restaurant eskalierte es erneut und es kam wieder zum Streit: Der 18-jährige mutmaßliche Täter aus Offenbach schlug zu und verletzte Tugçe lebensgefährlich. Er sitzt in Untersuchungshaft und schweigt. Auf ihn wartet ein Verfahren wegen Körperverletzung mit Todesfolge.

Die Anteilnahme in Offenbach und im Internet ist riesig. Es wurden Mahnwachen für die junge Frau abgehalten, Tausende organisierten sich in Online-Gruppen, um Tugçe Genesungswünsche zukommen zu lassen, um für sie zu beten und um ihrer Familie Kraft zu spenden. Doch nun stehen ihre Angehörigen vor der schwierigen Frage, ob und wann die medizinischen Geräte, die Tugçe am Leben halten, abgestellt werden sollen. Für die 22-Jährige, die Zivilcourage bewiesen hat, gibt es keine Hoffnung mehr - die Ärzte können nichts mehr machen, heißt es nach übereinstimmenden Medienberichten. (jub) +++


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