"Umfassendes kirchliches Engagement"
Generalvikar Dr. Karl HILLENBRAND (64) überraschend gestorben

22.11.2014 / WÜRZBURG -
Der Generalvikar der Diözese Würzburg, Prälat Dr. Karl Hillenbrand (64) , ist in der Nacht von Freitag, 21., auf Samstag, 22. November, völlig überraschend gestorben. Seit 1996 leitete er das Bischöfliche Ordinariat Würzburg und wer gleichzeitig Vertreter des Bischofs von Würzburg in der Leitung des Bistums. Mit über 18 Dienstjahren war er der dienstälteste Generalvikar Deutschlands.
Hillenbrand wurde am 8. Juni 1950 in Ochsenfurt geboren. Als Internatsschüler des Würzburger Kilianeums legte er 1970 das Abitur am Riemenschneider-Gymnasium ab und begann sein Theologiestudium an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. 1973/74 studierte er zwei Semester in Freiburg im Breisgau. Nach der Diakonweihe durch Bischof Josef Stangl im Dezember 1974 wirkte er in Leidersbach und in der Aschaffenburger Stiftspfarrei. Josef Kardinal Höffner weihte Hillenbrand am 10. Oktober 1976 in der Kirche Sant’Ignazio in Rom zum Priester.
Danach setzte Hillenbrand sein Studium in Rom fort und promovierte 1982 zum Doktor der Theologie. Anschließend wirkte er in der Kuratie Riedenberg und in der Pfarrei Oberbach in der Rhön, ehe er im September 1982 Kaplan in der Schweinfurter Pfarrei Heilig Geist wurde.
Hillenbrands umfassendes kirchliches Engagement reichte weit über die Grenzen der Diözese hinaus. Bekannt war er als Rundfunk-, Fasten- und Festprediger sowie als Referent bei theologischen Tagungen und Fortbildungen. Außerdem war er Autor zahlreicher theologischer Bücher und Aufsätze. „Geistliche Menschen – menschliche Geistliche“ hieß eines seiner jüngsten Werke, in dem er zum Priesterjahr das Thema „Priester sein in veränderter Zeit“, aufgriff und Hilfe bei allen Bemühungen um eine tragfähige priesterliche Spiritualität gab. Weltkirchlich wurde Hillenbrand als Experte bei der Bischofssynode zur „Priesterausbildung heute“ im Jahr 1990 und bei der Europasynode im Jahr 1999 berufen.
Seit 2002 gehörte Hillenbrand dem Verbandsausschuss des Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD) an und war seit 2004 dessen stellvertretender Vorsitzender. Außerdem war er seit 2002 Mitglied in der neu errichteten „Koordinierungskommission Medien“ im VDD. Diese will die bundesweiten Aktivitäten insbesondere der kirchlichen Medienunternehmen koordinieren und abstimmen. Bereits 2006 erhielt Hillenbrand das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für seine Verdienste als Seelsorger und Theologe
Tod Hillenbrands hinterlässt unauffüllbare Lücke
„Mit großer Betroffenheit habe ich heute Morgen vom plötzlichen Tod unseres Generalvikars Dr. Karl Hillenbrand Kenntnis erhalten“, sagte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann in einer ersten Stellungnahme am Samstag. „Sein unerwarteter Tod macht schlagartig deutlich: ‚Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen.‘ Bis gestern Abend war Generalvikar Hillenbrand unermüdlich im Einsatz für die Belange des Bistums. Er sprudelte vor Ideen und innovativen Vorschlägen und setzte diese in der für ihn typischen Weise konstruktiv und im Dialog mit den Beteiligten um. In den vergangen zehn Jahren meiner Amtszeit als Bischof hat er mir als Alter Ego aufopferungsvoll und stets zuverlässig zur Seite gestanden. Er hinterlässt mit seinem Tod eine unauffüllbare Lücke. Möge er nun das schauen, auf das hin er gelebt hat. Das Bistum Würzburg und ich ganz persönlich sind ihm zu großem Dank verpflichtet.“ +++