Was denkt das Publikum?

Umstrukturierungen und Publikumspreis für Betty RIECKMANN im Museum Modern Art - VIDEO



18.11.2014 / HÜNFELD - Im Museum Modern Art hat sich einiges verändert. Seit März 2014 ist das Museum nach zweijährigem Leerstand in den Händen von Kurator und Galerist Günter Liebau und dieser hat sowohl räumlich als auch stilistisch einen neuen Weg eingeschlagen. Teil dieses neuen Weges ist ein Wettbewerb, der neue Künstler auf den Plan rufen soll. 200 Einsendungen von Kunstwerken unterschiedlicher Herkunft und Orientierung gingen in diesem Jahr ein. 51 Kunstschaffende wurden zum Wettbewerb eingeladen. Bei der Vernissage im März wurden bereits Platz eins und zwei ausgezeichnet: Li Hengs Werk "Anscheinend schön" erlangte den ersten Platz und wurde mit 2.000 Euro prämiert. Platz zwei belegte Bildhauer Hans Otto Lohrengel und erhielt dafür 1.000 Euro Preisgeld. 



Am Sonntagnachmittag wurde nun die dritte Prämierung in Höhe von 500 Euro als Publikumspreis vergeben. Basierend auf 286 abgegebenen Stimmen der Museumsbesucher setzte sich die Lichtinstallation der gebürtigen Amerikanerin Betty Rieckmann durch. Die 28-Jährige schaffte es, mit ihrem variierenden Lichtobjekt das Publikum derartig zu hypnotisieren, dass sie zu dessen Favoritin wurde. Inspiriert wurde ihr Werk "a morphing frank stella" durch die Werke von Frank Stella und James Turrell. Sie brachte deren kreative Ideen zusammen und vereinte sie in einem Bild. Im Bild leuchten ineinander gepasste Rahmen in verschiedenen, wechselnden Farben. Das Bild könnte knapp zwei Monate laufen, ohne dass sich eine Farbkombination wiederholen würde. "Es ist wie ein Kamin, es hypnotisiert", sagt Rieckmann selbst über die Wirkung ihres Werkes, "vielleicht habe ich auch deshalb den Publikumspreis gewonnen."



Laut Kurator Günter Liebau lag die besondere Schwierigkeit beim Publikumsentscheid darin, dass sehr unterschiedliche Stilrichtungen im Wettbewerb vertreten waren. Daher sei der letztliche Entscheid sehr spannend gewesen. Das passt dennoch zu Liebaus neuem Kurs. 

Der Wechsel vom Initiator und vorherigen Kurator Jürgen Blum zu Liebau ging auch mit einer räumlichen Umstrukturierung einher. Aus den Pavillons und der Halle wurden Wände herausgenommen. So sind die Räume nun viel großzügiger und die Ausstellungsfläche wurde verdreifacht. Wo früher Trennwände dazu dienten, einzelne Künstler zu präsentieren, wirken die ausgestellten Werke nun miteinander. Beim Publikum, so erklärte Liebau, kommen die Veränderungen gut an. 



Die "konkrete Sammlung" Jürgen Blums hat weiterhin einen festen Platz im Museum und wird dort ganzjährig gezeigt. Ausgesuchte Werke anderer Künstler, wie beispielsweise die Werke des Wettbewerbs, sind hinzugekommen und nicht mehr stilistisch gebunden. Diese zusätzlichen Werke variieren. Bereits Anfang 2015 soll es eine Ausstellung geben in der unter anderem Preisträgerin Rieckmann mehr Raum für ihre Werke bekommt. (Sabrina Ilona Teufel)+++




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