SCHOCK in Kerzenfabrik
Traditionsbetrieb EIKA KERZEN GmbH stellt Betriebstätigkeit ein

14.11.2014 / FULDA - Traurige Nachricht in der Vorweihnachtszeit: der Traditionskerzen-Hersteller EIKA aus Fulda legt seinen Betrieb zum 31. März nächsten Jahres komplett still - bitter für die 80 verbliebenen Mitarbeiter . Die Hiobsbotschaft wurde den Betriebsangehörigen schon am Dienstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit verkündet. Auf Nachfrage bei Bolsius Deutschland GmbH in Essen verkündet deren Pressesprecher Rudolf Jeschenko am Donnerstag gegenüber O|N in einer lapidaren Pressemitteilung: "Die Betriebsstrukturen der Eika Kerzen GmbH, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Bolsius International BV, werden zum 1. April 2015 aufgelöst. Ein Interessensausgleich und Sozialplan für die 80 Voll- und Teilzeitmitarbeiter, ausgenommen der geringfügig beschäftigten Mitarbeiter, wird in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat erarbeitet."
Die Betriebsratsvorsitzende von EIKA Fulda, Elke Hauke ist auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS offensichtlich desillusioniert: "Was soll ich sagen - wir haben immerhin zwei Insolvenzen hinter uns - und jetzt die Stilllegung. Das einzige, was wir für unsere Leute jetzt noch tun können, ist über den Interessensausgleich und Sozialplan zu verhandeln."
Für diese Produkt-Innovation sollte auch ein neues Werk gebaut werden. Doch die Preise für die pflanzlichen Rohstoffe stiegen ebenfalls erheblich. Anfang 2008 musste Eika Insolvenz anmelden. Mit dem Schweizer Investor Cukierman Rasenberger Toschek AG wurde ein Käufer gefunden, der die Produktion fortsetzte. Finanziert werden sollte die Eika-Übernahme über einen Fonds. Neuer Geschäftsführer wurde Mark Toschek. In der Interims-Phase wurde die einseitige und saisonale Abhängigkeit vom Weihnachtsgeschäft gelöst. Für den Vertrieb von Eika-Produkten an bestimmte Kunden wurde 2008 die Juwel Kerzen Ltd. & Co. KG gegründet, eine 100-prozentige Tochter mit Sitz in Fulda. Zwischenzeitlich beschäftigte Eika wieder rund 160 Mitarbeiter und eröffnete im Oktober 2010 als zusätzlichen Vertriebskanal einen Online-Shop.
Im November 2012 musste Eika trotz schwarzer Zahlen erneut Insolvenz anmelden, weil ein Gericht der Forderung eines früheren Investors nach sofortiger Rückzahlung seiner Mittel überraschend stattgegeben hatte. Der Gütersloher Unternehmer Robin Lohmann beziehungsweise dessen Fonds ACI Real Estate hatte sich 2008 mit 12,7 Millionen Euro an dem Übernahmefonds beteiligt, forderte aber nach der Lehman-Pleite sein Geld zurück. Eika wird zum 1. April 2013 durch die Bolsius Deutschland GmbH aus Essen übernommen. Zu diesem Zweck wurde die EIKA Kerzen GmbH als hundertprozentige Tochtergesellschaft gegründet.(Quelle wikipedia)+++