Medizinische Versorgung

Zweite Notaufnahme an der Herz- und Gefäß-Klinik eröffnet

(v. l. n. r.) Dr. Christ, niedergelassener HNO-Arzt; Jochen Bocklet, Geschäftsführer RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Nes; Uwe Kippnich, Koordinator Sicherheitsforschung und angewandte Technik des Bayerischen Roten Kreuzes; Prof. Dr. med. Thomas Deneke, Chefarzt Kardiologie II HGK Bad Neustadt; Sebastian Dresbach, GF Zentrum für Telemedizin; Dr. med. Tobias Knieß, Oberarzt Neurologische Klinik Bad Nes; Prof. Dr. med. Bernd Griewing, Ärztlicher Direktor Neurologische Klinik Bad Nes; Prof. Dr. med. Sebastian Kerber, Chefarzt Kardiologie I HGK Bad Nes

24.10.2014 / BAD NEUSTADT - An der Herz- und Gefäß-Klinik Bad Neustadt wurde diese Woche die zweite Notaufnahme eröffnet, die Patienten und deren Angehörigen nicht nur mehr Raum für eine optimale Notfallversorgung bietet, sondern zeitgleich auch ein neues Netzwerk auf interdisziplinärer Basis ins Leben ruft. Die Synkopen-Kollaps-Unit ist eine Diagnose-Einheit, die im Fall einer plötzlich einsetzenden kurz andauernden Bewusstlosigkeit mehrere Experten an einem Patienten vereint.



So kann innerhalb von 24 Stunden fachübergreifend die Ursache einer Synkopen- oder Kollaps Symptomatik ergründet und eine effiziente Therapie eingeleitet werden. „Durch die Zusammenarbeit mehrerer Fachdisziplinen ist es uns möglich, dem Patienten noch mehr Behandlungsqualität zu garantieren. Komplexen Krankheitsbildern wie Herz-Kreislauf- oder Nervenleiden können verschiedenste Ursachen zu Grunde liegen. Um einen Patienten in diesen Fällen effizient und umfassend zu behandeln, bedarf es differenzierter medizinischer Sichtweisen von Rettungsdiensten, Kardiologie, Neurologie und weiteren Fachgebieten, die symptombezogen arbeiten“. Hierzu soll die neue Synkopen-Kollaps-Unit beitragen, so die Initiatoren des neuen Netzwerkes Professor Dr. med. Sebastian Kerber, Chefarzt der Klinik für Kardiologie I und Professor Dr. med. Thomas Denke, Chefarzt der Klinik für Kardiologie II.

Eine immer wichtigere Rolle spielt hierbei auch die Telemedizin. In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen wird das in der Notfallbetreuung praktizierte ANGEL-System weiter ausgebaut. Das System beruht auf dem Prinzip, die Zeit des Patiententransportes ins Krankenhaus bereits so ideal zur Vorbereitung zu nutzen, dass bei Eintreffen des Patienten direkt mit der Therapie begonnen werden kann. Für Schlaganfall, Herzinfarkt und Traumata befindet sich bereits eine derartige Software im Einsatz, die nun um den Rhythm-ANGEL erweitert werden wird. Dieser ermöglicht strukturierte Kommunikationsprozesse zur verbesserten Behandlung von Patienten mit Herzrhythmusstörungen oder auffälligen EKGs.

In der neu eröffneten Notaufnahme der Herz- und Gefäß-Klinik Bad Neustadt wurde hierfür ein spezieller Monitor angebracht, der dem Notfall-Team gleich bei Anmeldung des Patienten die Schwere des Falles signalisiert und wichtige Daten, wie ein Akut-EKG, schon vor der Aufnahme übermittelt. „Vernetzung und fachübergreifendes Arbeiten wird die Zukunft der Medizin in den nächsten Jahren bestimmen“, ergänzt Professor Dr. med. Bernd Griewing, Ärztlicher Direktor der Neurologischen Klinik Bad Neustadt. +++

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