Runder Tisch: Widerstand gegen SuedLink-Trasse
Elefantenrunde: TenneT-Chef Lex HARTMANN bei Bürgermeistern - VIDEO
Fotos: Hans-Hubertus Braune
24.10.2014 / FULDA -
Auch die Sozialdemokratin und Bundestagsabgeordnete Birgit Kömpel hatte sich um ein Treffen der heimischen Komunalpolitiker mit der Tennet-Spitze in Berlin bemüht. Bei der Tagung heute war auch Kömpels Mitarbeiter Steffen Reith vor Ort. Es geht um eine geplante SuedLink-Gleichstromtrasse von der Nordsee ins unterfränkische Grafenrheinfeld. Diese Trasse soll Strom aus Windenergie nach Bayern führen. Entlang der Korridore, in denen die Mega-Strommasten gebaut werden sollen, regt sich erheblicher Widerstand. So auch in Osthessen.
Der Runde Tisch hatte rund zwei Stunden getagt. Entscheidende Neuigkeiten gab es nicht. Hartmann stellte das Projekt im Detail vor. Die Kommunalpolitiker brachten ihre Bedenken an. Offen ist weiter die Frage, wo die Trasse verlaufen wird. Zuletzt kam neben der Variante westlich von Fulda auch eine Trassenführung weiträumig vom Schwalm-Eder-Kreis im Norden kommend über Lauterbach, Großenlüder nach Fulda in Frage. Auch eine mögliche Erdverkabelung wurde erörtert. Ob diese Variante in Frage kommt, hängt von vielen Faktoren ab. "Auch ein Erdkabel bringt Einflüsse in die Natur mit sich. Sie ist kein Allheilmittel", sagte Dr. Hienz-Jürgen Scheid von der Bundesnetzagentur.
Die osthessischen Interessen sind heute klar artikuliert worden. Was den Bayern zugestanden wird, darauf haben auch wir ein Recht, und ich wünsche mir hier stärkere Unterstützung der Landesregierung und vor allem des zuständigen Wirtschafts- wie auch des Umweltministeriums. Es geht nicht nur um Naturschutz, sondern auch um Schutz der Menschen."Es könne nicht sein, dass der Norden seinen hoch subventionierten Strom an den Süden liefert, beide davon profitieren, und "wir in der Mitte als Transitland den Schaden und kaum Nutzen haben."
"Wir haben einen Anspruch auf Argumente, die überzeugen. Es müssen alle Varianten geprüft werden, dazu zählt auch die Ost-Variante über Thüringen. Es ist ein wichtiges Signal, dass die Bundesnetzagentur diese Prüfung heute zugesagt hat. Die Energiewende wird nicht an ein paar Monaten mehr Bürgerdialog scheitern - dann schon eher an mangelnder Akzeptanz in der Bevölkerung. Wir hier vor Ort werden auch weiter im Schulterschluss zwischen den Kommunen und den Abgeordneten unsere Interessen und Einwände vorbringen, und wir werden alle Schritte intensiv prüfen und uns aktiv einmischen. Es stehen uns und den anderen Beteiligten noch unruhige Zeiten bevor", sagte Brand abschließend.
Die Redaktion von OSTHESSEN|NEWS berichtet im Laufe des Freitags ausführlich von dem Treffen. (Hans-Hubertus Braune) +++