"Mit Filzhut und Holzclocs"

Kermesfeier in Stetten

Mit der Schubkarre „chauffierten“ die Burschen ihre Tanzpartnerinnen zum Festplatz.
Fotos: Eva Wienröder

21.10.2014 / SONDHEIM VOR DER RHÖN - STETTEN/RHÖN. Richtig urig wurde am Wochenende die Kermes in Stetten gefeiert. Nach altem Brauch erfolgte das Aufstellen der Kermesstange ohne technische Hilfsmittel ganz von Hand und die Kermesjugend tanzte traditionell in Tracht – die Jungs in Lederhosen, mit Filzhut und Holzclocs und die Mädchen in schicken Dirndln. Die Kermesjugend hatte wieder gemeinsam mit dem Gospelchor das Fest veranstaltet und der ganze Ort half kräftig mit.



Auch viele Schaulustige aus der Umgebung wohnten dem sehenswerten Spektakel bei. Am Dorfplatz, vor dem Gasthaus „Zur Linde“ drängten sich die Besucher, die Dietmar Zink, der zweite Bürgermeister der Gemeinde Sondheim, herzlich in „Steede“ willkommen hieß. Die Kermes hat in Stetten natürlich auch schon lange Tradition, aber erst seit knapp 20 Jahren wird sie wieder richtig nach altem Brauch begangen, wie Zink anmerkte und sich riesig darüber freute, dass die jungen Leute mit so viel Spaß mit von der Partie sind. Immerhin acht Paare waren es dieses Jahr, darunter auch einige junge Männer und Frauen aus anderen Ortschaften.

Noch richtig Muskelkraft war beim Aufstellen der mit knapp 20 Metern beachtlich langen Kermesstange gefragt. Mit tatkräftiger Unterstützung starker Mannen der Feuerwehr, den Anfeuerungsrufen der Zuschauer und unter Regie von Dietmar Zink ging aber alles reibungslos und auch schnell vonstatten. In nur wenigen Minuten war die Stange aufgestellt und sturmsicher fest im Boden verankert. Michael Link kletterte dann noch mit seinen Steigeisen die Stange empor, um die Sicherungsseile zu lösen, und dann konnte es auch schon mit dem Tanz losgehen.

Die Jungs „chauffierten“ ihre Mädchen mit der Schubkarre zum Festplatz, wo die Kermespaare mit stürmischen Applaus begrüßt wurden. Die Tanzpaare, die wieder von Ilona Zink trainiert worden waren, wussten mit ihren Darbietungen zu unterhalten. Es war ein Augenschmaus zuzusehen, wie die Burschen in Lederhosen und die Mädchen in ihren schicken Dirndln durcheinanderwirbelten, wobei die Jungs trotz ihrer klobigen Holzschuhe erstaunlich souverän ihre Tanzschritte vollführten.

Für das leibliche Wohl war auch wieder reichlich gesorgt. Das Backhaus war in Betrieb und die „Steedemer Zwibbelplootzbägger“ bereiteten u.a. leckeren Plootz und Würste im Brotteig zu, die reißenden Absatz fanden. (Eva Wienröder)+++

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