Pakistan, Brustkrebs und die Mauer
Bewegende Geschichten zu "missio" bei sechstem "Talk am Dom"
Fotos: Konstantin Müller
02.10.2014 / FULDA -
So unterschiedlich sie auf den ersten Blick auch scheinen mögen, eine Sache verbindet sie alle – der christliche Glaube und die Verbindung zu Gott in ihrem täglichen Schaffen und ihrer Lebensgeschichte. Die Rede ist von den Gästen der „Talk am Dom“-Gesprächsrunde am Mittwochabend. Im Rahmen des missio-Aktion Monat der Weltmission 2014 in Fulda brachte Moderator Klaus Depta den Leiter der katholischen Bibelkommission in Pakistan Father Emmanuel Asi, Ex-Kelly Family-Mitglies Patricia Kelly, Früchteteppich-Legerin Ria Noll, Ex-DDR-Bürger Raimund Jakob und Pater Martin Wolf im Rahmen der Talkrunde an den Tisch. Das Café IDEAL als Schauplatz des Aufeinandertreffens der schillernden Persönlichkeiten war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Das Beispielland des „Monats der Weltmission“ ist Pakistan. Father Emmanuel Asi berichtete über das Christentum in seinem Heimatland als eine „Minderheit“. Laut Depta sei Pakistan sehr weit von uns entfernt, viele Menschen wüssten wenig über den südasiatischen Staat. Emmanuel Asi klärte die interessierten Fuldaer mithilfe einer Dolmetscherin auf. „Hier kennt man Pakistan sicher nur als sehr trauriges, dunkles Land. Aber unsere Landsleute sind sehr hoffnungsvolle und frohe Menschen.“ Im Vergleich zu anderen Ländern gebe es in Pakistan eine große Religionsfreiheit – 90 % der dort lebenden Muslime seien verständnisvoll und dem christlichen Glauben gegenüber sehr aufgeschlossen. Lediglich ein geringer Anteil von fünf Prozent islamischer Fundamentalisten sorge für ein verfälschtes Bild über die Staatsreligion in Pakistan. Das, was in deutschen Nachrichten liefe, sei nicht repräsentativ für das Geschehen in ganz Pakistan.
Für Father Emmanuel Asi ist es ein persönliches Anliegen, die Beziehung zu deutschen Christen durch seine Besuche zu stärken. Er möchte ein positives Bild seiner Heimat in den Köpfen der Deutschen manifestieren und dem Katholischen Missionswerk für rund 100 verschiedene Hilfsprojekte in Pakistan danken.
Ria Noll „legt“ seit 1988 jedes Jahr aufs Neue den sogenannten „Früchteteppich“ in Sargenzell. Diesen könne man zwar nicht „abstauben“ oder etwa „begehen“ – bewundern könne man ihn aber. Ria Noll hat es sich zur Aufgabe gemacht aus Körnern, Früchten und Samen biblische Motive nachzustellen. Diese Art von Sisyphusarbeit hat für sie eine ganz besondere Bedeutung. Das Ergebnis entschädige sie für das stundenlange Knien, außerdem sei der Weg das Ziel.
Klaus Depta lieferte mit seiner bisher sechsten Ausgabe von „Talk am Dom“ interessante Gäste, die verschiedener nicht sein konnten, punktete durch eine gute Vorbereitung und kommentierte pointiert die Erzählungen seiner multikulturellen Gäste (Konstantin Müller)+++