O|N auf missio(n) - Teil 3

Pakistan – mutige Menschen in widersprüchlichem Land


© Hartmut Foto: Schwarzbach / missio

02.10.2014 / FULDA - Terror und Taliban – das sind die Schlagwörter, die in Deutschland mit Pakistan verbunden werden. Dass die Mehrheit der  Menschen dort aber in Frieden, Freiheit, Wohlstand und Sicherheit leben will, wird kaum wahrgenommen. Diejenigen, die sich für solche Werte einsetzen, werden schnell übersehen. Das will das Internationale Katholische Missionswerk missio ändern. Deshalb hat es zum Monat der Weltmission im Oktober 13 Männer und Frauen der katholischen Kirche aus Pakistan nach Deutschland eingeladen. Sie werden dann zwischen Flensburg und München auf über 300 Veranstaltungen über ihre Arbeit für ein besseres Leben in Pakistan berichten. Eröffnet wird diese bundesweite missio-Aktion zum Monat der Weltmission mit dem Beispielland Pakistan vom 3. bis 5. Oktober im Bistum Fulda.


Im Einsatz für Frauen und Mädchen

Schwester Norris Nawab lebt heute mit den Armen, Ausgebeuteten und Ausgegrenzten im Südosten Pakistans. Mädchen und Frauen leiden unter den Verhältnissen besonders. Dabei führte der eigene Lebensweg die ausgebildete Lehrerin zunächst in eine andere Welt. Zwischen 1999 und 2004 war sie Vorsitzende der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Ordensoberen-Konferenz in Pakistan. In New York und Genf sprach sie bei den Vereinten Nationen über Minderheiten oder Zwangsarbeit.

Dann rief sie ihre Kongregation der „Union of Sisters of the Presentation of the Blessed Virgin Mary" 2005 in die Provinz Sindh. Dort arbeitet die 57-Jährige seitdem mit den Kutchi Kohli. Das sind Halbnomaden in kleinen Dörfern. Sie leisten harte Fronarbeit bei Großgrundbesitzern. In der Hierarchie der pakistanischen Gesellschaft stehen sie ganz unten. Ursprünglich ist dieser Volksstamm hinduistisch, einige Familien sind aber zum Christentum übergetreten. „Diesem Ruf zu folgen, fiel mir anfangs schwer, das gebe ich zu, aber ich musste es einfach tun”, erzählt Schwester Norris. „Was ich früher in der Theorie gelehrt habe, kann ich jetzt im direkten Kontakt mit den Menschen anwenden.“

Heute lebt und arbeitet die Ordensfrau in Tando Allahyar. Sie fährt mit kleinen sozial-pastoralen Teams, zu denen Katechisten oder Priester und Gesundheitsmitarbeiter zählen, in die Dörfer der Kutchi Kohli. Mädchen und Frauen tragen die Hauptlast der Arbeit, Hausarbeit und Sorge für die Familie, haben aber kaum Rechte. Sie leiden unter arrangierten Ehen und häuslicher Gewalt. Die Mission von Schwester Norris: „Ich will, dass die Mädchen und Frauen für sich selbst sprechen und eintreten können. Ich will ihnen einen Weg aus der Ungerechtigkeit, der Unsicherheit und täglichen Bedrängnis zeigen.“ Sie sollen das gleiche Glück wie Schwester Norris empfinden dürfen. „Ich bin das siebte Kind einer zehnköpfigen Bauernfamilie. Die Sieben ist eine Glückszahl. Wenn mich mein Leben eines lehrt, dann ist es Gottvertrauen.“

Ein Beispiel für die beeindruckende Arbeit von Sr. Norris für die Frauen vor Ort in Pakistan ist das Schicksal von Margaret. Sehen Sie das zugehörige Video "Margaret will leben" unter folgendem Link:


Im Monat der Weltmission lädt missio traditionell Partner aus der Weltkirche nach Deutschland ein. In Gottesdiensten, die in vielen Gemeinden fast aller (Erz-) Bistümer stattfinden, feiern unsere Gäste mit Ihnen Eucharistie und stehen anschließend zum Gespräch über die Situation in Pakistan zur Verfügung. Ebenso besuchen unsere Gäste zum Teil Jugendgruppen, Schulen, Seniorenheim sowie andere Einrichtungen. Englischkenntnisse Ihrerseits sind für den direkten Austausch erwünscht; in einigen Fällen stehen auch Übersetzer/-innen bereit.

Im Monat der Weltmission lädt missio traditionell Partner aus der Weltkirche nach Deutschland ein. In Gottesdiensten, die in vielen Gemeinden fast aller (Erz-) Bistümer stattfinden, feiern die Gäste mit Ihnen Eucharistie und stehen anschließend zum Gespräch über die Situation in Pakistan zur Verfügung. Ebenso besuchen sie Gäste zum Teil Jugendgruppen, Schulen, Seniorenheim sowie andere Einrichtungen. Englischkenntnisse Ihrerseits sind für den direkten Austausch erwünscht; in einigen Fällen stehen auch Übersetzer/-innen bereit. Während der Aktion soll die Situation der Kirche vor Ort vorgestellt und Ihnen ihre Sorgen und Nöte nähergebracht werden.


PROGRAMM VOM 3. bis 5. Oktober  2014

Freitag, 3.10.2014

7.30 Uhr Kapelle des Priesterseminars, Eduard-Schick-Platz 5, Fulda
Messfeier mit Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke
18.30 Uhr ehemalige Kapelle des  Vonderau-Museums, Jesuitenplatz 2, Fulda
Charity-Abend zugunsten eines ausgewählten missio-Projektes
mit Bischof Heinz Josef Algermissen, Prälat Dr. Klaus Krämer und den pakistanischen
Gästen. Mit Projektvorstellungen, Musik, einem „Weltessen“ im Museumscafé und Begegnung mit den Gästen. Moderation: Klaus Depta
22.00 Uhr Kulturkeller, Jesuitenplatz 2, Fulda
Programmkino „Broken silence“ (R: W.Panzer 1996) ausgewähltes preisgekröntes
Roadmovie, gemeinsam mit der Filmbühne Fulda e.V.

Samstag, 4.10.2014
7.30 Uhr Michaelskirche, Fulda
 Messfeier mit Bischof Heinz Josef Algermissen
10.30 Uhr – 13.30 Uhr „Unterm Heiligen Kreuz“, Fulda
Aktionstag an der Stadtpfarrkirche mit Gästen und Prominenten, Kultur und Musikprogramm,  Gespräche mit Gästen, Aktionen und Informationen zum diesjährigen missio-Monat der Weltmission, Moderation: Klaus Depta
12.00 Uhr Stadtschloss, Fulda
Empfang der Gäste durch den Bürgermeister der Stadt Fulda, Dag Wehner
20.00 Uhr Stadtpfarrkirche, Fulda „Hear my soul“, Konzert mit Judy Bailey & Band,
der pakistanischen Sängerin Saira Peter und dem Chor „Vox Juventutis“
Moderation: Sylvia Kuck, Hessischer Rundfunk

Sonntag, 5.10.2014
11.30 Uhr Hoher Dom, Fulda
Pontifikalhochamt zur Eröffnung des Monats der Weltmissionmit Bischof Heinz Josef
Algermissen, Prälat Dr. Klaus Krämer und Gästen. Musikalische Gestaltung:
Prof. Hans-Jürgen Kaiser (Orgel) und der Domchor mit Domkapellmeister Franz-Peter Huber.+++

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