Verhüllte Truppenfahne

Auflösungsappell im Schlosshof: Bundeswehr-Standort Alheimer Kaserne bald Geschichte

Das Führungsunterstützungsbataillon 286 beim Auflösungsappell
Fotos: Gerhard Manns

18.09.2014 / ROTENBURG/F. - Der Bundeswehr-Standort Rotenburg/F. wird bald Geschichte sein. Beim Auflösungsappell am gestrigen Mittwochabend wurde die Truppenfahne des Führungsunterstützungsbataillons 286 feierlich verhüllt. Das Heeresmusikkorps „Kassel“ spielte auf und den verbliebenen Kameraden des Bataillons wurde nicht nur von ihrem Kommandeur Lando Pietsch ausdrücklich gedankt, sondern auch von Oberst Manfred Kutz, Kommandeur des Führungsunterstützungsregiments, der aus Storkow in der Mark Brandenburg angereist war. „Um unser Personal konnten wir uns kümmern, um die Lücke in der Stadt leider nicht. Aber gemeinsam werden wir die Außerdienststellung schon schaffen“, sagte Pietsch bei seiner Ansprache. In über 3.000 Einsatztagen habe sein Bataillon in Kabul, im Libanon und Kosovo seinem Land gedient. Nach nur acht Jahren am Standort Rotenburg/F. wurden die Männer und Frauen nun außer Dienst gestellt. 



Peter Beuth, hessischer Minister des Innern und für Sport, verwies in seiner Ansprache auf den Einsatz der Soldaten für Sicherheit und Freiheit. Die Neuausrichtung der Bundeswehr sei eine grundlegende Reform, die Veränderung, Neuanfang und Kontinuität zugleich beinhalte. Auch an die Rotenburger richteten sich seine Worte: "Ich will Ihnen Mut machen: In Hanau hat die Umstrukturierung nach dem Abzug der amerikanischen Truppen gut funktioniert." 

Die vielen Besucher machten keinen Hehl aus ihrer Trauer um den Weggang. Unter wirtschaftlichen Aspekten ist die Auflösung ein herber Schlag für die Gemeinde mit 13.000 Einwohnern. Allerdings, so Bürgermeister Christian Grunwald (CDU), habe der Prozess schon vor längerer Zeit begonnen, so dass die Konsequenzen nicht auf einen Schlag zu verkraften seien. Natürlich werde sich die Standortschließung auf Einzelhandel und Steuereinnahmen auswirken. Und auch die Einwohnerzahlen werde voraussichtlich  sinken, weil Soldaten mit ihren Angehörigen wegzögen. Aber es gäbe schon viele kreative Ideen, was man mit der Kaserne in der Zukunft machen könne.

Die Freistellung für das Führungsunterstützungsbataillon 286 tritt am 30.November 2014 in Kraft. Danach werden nur noch einige wenige Bundeswehrangehörige den Umzug abwickeln.

Hintergrund: 

Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr wird das Führungsunterstützungsbataillon 286 bis zum 31. Mai 2015 aufgelöst und der Standort Rotenburg an der Fulda wird in Folge durch die Bundeswehr aufgegeben. Damit endet die seit 1962 währende Geschichte der Bundeswehr in Rotenburg an der Fulda. (am)+++

X