Restaurierte Madonna an altem Platz

Nach vier Jahren Schufterei: Alte Schmiede am Luckenberg fast fertig - VIDEO


Fotos: Anna Medlin

11.09.2014 / FULDA - Wie viele Geschichten die alte Schmiede in der Fuldaer Kanalstraße schon gehört haben muss. Im Jahr 1540 erbaut, war sie unzähligen Menschen Brotgeber und Heimat. Walter Müller und Martin Fleischmann sind die Nachkommen zweier Familien, die in dem alten Fachwerkhaus am Luckenberg gewohnt haben. Erinnerungen aus 475 Jahren - überliefert oder in Vergessenheit geraten - scheinen aus jedem Eckchen und jedem Riss der alten Balken zu fließen. Dass das alte Haus nach vier Jahren Renovierung die Kanalstraße schmückt, ist auch Walter Müller zu verdanken. Zusammen mit dem restauratierungserfahrenen Ehepaar Weber aus Fulda hat er mittlerweile eine Million Euro investiert, um marodem Gebälk oder schadhafter Fassade die Sanierung anzusagen.



Nach dem Verkauf 2008 an Müller hat die alte Schmiede einige Menschen zusammengebracht: Müller, der aus Chicago wieder nach Fulda kam und Fleischmann, der seine Kindheit am Luckenberg verbrachte, erinnerten sich am Mittwoch an die alten Geschichten. Die alte Schmiede bekam ihre Madonna wieder, die nach ihrer Restaurierung wieder strahlt und glänzt. Adolf Fleischmann hatte sie zum Gedenken an seine im Zweiten Weltkrieg gefallenen Söhne an der Ecke des Hauses angebracht – über die Jahre hatten sie Wind, Sonne und Regen in Mitleidenschaft gezogen. Frisch geweiht erhielt sie einen neuen Platz über der noch fehlenden Eingangstür, im Schutz des Daches.

Ende des Jahres soll zumindest das Erdgeschoss fertiggestellt werden. Einen Brauereigasthof will Müller mit seiner Tochter betreiben, McMüllers soll es heißen. Bis die Fremdenzimmer und die Wohnung darüber bezugsfertig sind, wird es wohl noch dauern. Und auch einen kleinen Biergarten soll es geben. Aber schon jetzt bekommt man eine Ahnung, welches Flair die alte Kulmbacher Schmiede haben könnte. (Anna Medlin) +++



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