3,5 Kilometer für 117 Millionen Euro
A66-Tunnel: Ruhe vor dem Sturm - BILDERSERIE von KLAUS WILLEM SITZMANN
12.09.2014 / NEUHOF -
Was lange währte... ist nun vollendet. Am morgigen Samstag, 13. September 2014, wird das letzte Teilstück der A66 Frankfurt-Fulda freigegeben und ist dann durchgängig befahrbar. Für heimatliche Standorte - Fulda, Eichenzell, Neuhof und Flieden - und deren Unternehmer ein Segen, um flott und schnörkellos nach Rhein-Main zu gelangen.
Doch auch für die Bürger Osthessens rückt die Großstadt unserer Heimat - Frankfurt am Main - ein Stückchen näher, um zu bummeln, einen Äppelwoi oder das Kulturangebot zu genießen. Mit Projektingenieur Torsten Schmidt von HessenMobil, der mit seinen Kollegen für die Bauüberwachung des Neuhofer Tunnels zuständig war und ist, bin ich nur wenige Stunden vor dem großen Run verabredet. Eine Tunneldurchfahrt mit dem Dienstwagen ist geplant. Den Gedanken fand ich spannend, vom Beifahrersitz aus die Ruhe vor dem Sturm in Bilder festzuhalten. Schon bald wird es anders zugehen - hier in den Neuhofer Röhren.
Mit Einfahrt in den Tunnel kommt uns sofort gelb-warmes Licht entgegen. Die Deckenlampen und beleuchteten Hinweistafeln sorgen für gutes Licht in der 1.610 Meter langen Unterführung. Torsten Schmidt gibt wenig Gas bei dieser Fahrt - er wirkt nachdenklich. Lässt er die Jahre 2008 bis 2014 Revue passieren? Auch ich mache mir Gedanken:
In Fahrtrichtung Fulda erreichen wir nun bald das Tunnelende - graues Tageslicht scheint uns entgegen. Wir fahren die (noch) gesperrte Strecke ein Stück entlang, wenden und erreichen dann die zweite Röhre Richtung Rhein-Main. Die Verhältnisse hier sind entsprechend. Torsten Schmidt spricht von der Zukunft, während ich mich bemühe, meine Bilder nicht all zu sehr zu verwackeln.
Für 2015 gibt es eine Prognose: Innerhalb von 24 Stunden rechnet man mit 31.000 bis 34.000 Kraftfahrzeugen, wovon etwa 19 Prozent Schwerverkehr sein werden - na dann. Morgen ist die Ruhe vorbei, Neuhof feiert die Eröffnung mit zahlreichen Gästen. Die Fahrt mit Torsten Schmidt ist nun zu Ende - eine besondere Fahrt - aufschlussreich und spannend - so wird es nie mehr sein. Noch einmal schlafen, dann donnern hier die Motoren. (Klaus Willem Sitzmann/jub)
Zur Person Sitzmann:
Der Fuldaer Fotograf dokumentiert seit zwölf Jahren den Wiederaufbau des Dresdner Zentrums. Doch auch die Schönheit unserer Heimat hält der Eichenzeller seit einigen Jahren in einem Projekt fest. Mehr zu Sitzmann und besondere Informationen für Dresden-Fans gibt es auf www.sitzmann-photo.de +++