Zu viel Wissen im Kreuz?
Haltungsschäden von Kindern durch zu schwere Schulranzen vermeiden
10.09.2014 / REGION -
Die sechswöchigen Sommerferien sind nun zu Ende – jetzt machen sich die Jüngeren wieder mit gepackter Tasche und Schulsachen im Arm auf den Weg in die Schule. Doch der Schulstart darf nicht zum Fehlstart werden, denn mit der Schule beginnt auch das tagtägliche Schleppen der schweren Ranzen. Wenn Kinder dauerhaft zu schwer tragen, steigt das Risiko auf Haltungsschäden. Auf was sollte man achten, wenn man diesen vorbeugen will?
Orthopäden stellten fest, dass jedes fünfte Kind unter sechs Jahren Haltungsschäden aufweist. Auf Deutschland hochgerechnet seien also 900.000 Kinder betroffen. Tatsache ist, dass die Stabilität und die Belastbarkeit der Wirbelsäule erst mit dem Wachstum und dem Alter zunehmen. Aus diesem Grund sollte von vornherein der Schulranzen ohne Inhalt nicht mehr als 1.300 Gramm wiegen, so sei schon einmal unnötige Schwere vermieden. Aber oft sei auch die Art und Weise, wie Kinder ihren Schulranzen tragen, der Grund für Rückenprobleme.
Der richtige Schulranzen
Doch nicht nur zu schwere Ranzen sind ein Grund für Rückenprobleme: Bewegungsmangel kann ebenfalls zu Schwierigkeiten führen. Eltern sollten mit gutem Beispiel voran gehen und sich gemeinsam mit den Kindern an der frischen Luft bewegen und für eine ausgeglichene, kalziumreiche Ernährung sorgen. Haltungsschäden beginnen bereits durch eine falsche oder schlechte Sitz- und Körperhaltung.
Die altbekannte Regelung, dass das Gewicht eines Ranzens nicht mehr als zehn Prozent des Körpergewichtes betragen dürfe, sei laut Orthopäden schon längst überholt. Wenn das Kind fit sei und sich ausreichend bewege, stelle ein schwerer Ranzen keine Belastung dar, sondern trainiere sogar die Rumpfmuskulatur. Bei einer rückenfreundlichen Schultasche und circa 20 Minuten Schulweg entstehe auch bei einem Ranzen, der 17 Prozent des Körpergewichtes beträgt, keine Schädigung des Rückens.
Aber auch das regelmäßiges Ausleeren der Ordner vermeidet leicht unnötiges Gewicht durch Massen an Papier. Ebenso hilft die Absprache mit dem Sitznachbarn, wer das Buch zur nächsten Unterrichtsstunde mitbringt, die zu tragende Last zu reduzieren. (Julissa Bär) +++