Bioenergiedorf Heubach besucht

Wirtschaftsminister AL-WAZIR mit viel Lob für Energie-Genossenschaft

Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (rechts) auf Sommerreise.
Alle Fotos: Christian P. Stadtfeld

04.09.2014 / KALBACH - Interessiert, sichtlich zufrieden und bürgernah trat er auf: Hessens Wirtschaftsminister und Vize-Ministerpräsident Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen). Er ist in diesen Tagen auf Sommertour im ganzen Land unterwegs. Am Donnerstag legte er einen gut zweistündigen Stopp im 700 Seelen Ort Kalbach-Heubach (Kreis Fulda) ein. Dort hat eine lokale Genossenschaft ein Blockheizkraftwerk angeschafft, das Holzhackschnitzel verfeuert und über ein rund fünf Kilometer langes Nahwärmenetz derzeit 93 Häuser versorgt. Zudem erzeugt es Strom. Die 2,3 Millionen Euro-Investition ist anteilig von Bund, Land und EU gefördert worden.



Holzabfälle und andere organische Reststoffe bergen großes Potenzial für eine klimaschonende und für die Bürger bezahlbare Wärmeerzeugung. Darauf wies der Staatsminister im Bioenergiedorf Heubach hin. „Projekte wie hier in Heubach treiben die Energiewende voran. Sie sind ein wichtiger Beitrag, um unsere Energieversorgung langfristig vollständig auf erneuerbare Quellen umzustellen und uns von fossilen Brennstoffen unabhängig zu machen“, sagte Al-Wazir, der vor Ort von rund 100 Bürgern und Kommunalpolitikern empfangen wurde.

Der Wirtschafts- und Energie-Minister besichtigte auch das Betriebsgebäude am Ortsrand. Im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS sagte er: "Ich bin sehr beeindruckt. Hinter diesem Projekt steht jede Menge Energie - geistiger Schmalz." Das große ehrenamtliche Engagement zeige die hohe Identifikation mit dem Projekt. "Es ist ein wesentliches Merkmal der Energiewende, das den Bürgern ermöglicht, sich aktiv zu beteiligen", sagte der Minister. Es stärke die regionale Wertschöpfung und sorge für Akzeptanz. "Wer dieses unternehmerische Risiko eingeht, hat jedoch Anspruch auf Planungssicherheit. Dafür hat sich die Hessische Landesregierung in der Diskussion um die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes stets eingesetzt."

Biomasse trage etwa ein Zehntel zur hessischen Wärmeerzeugung bei. Beim Ausbau der Bioenergie gelte es, das breite Angebot an organischen Reststoffen aus der Landwirtschaft und der Landschaftspflege besser zu nutzen, betonte Al-Wazir. Auf den Äckern dürfe sich die Flächenkonkurrenz zwischen Energie- und Nahrungspflanzen nicht weiter verschärfen. (cps). +++

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