Thüringen-Tour(4): ALTHAUS zu Kurzgesprächen in Schnitzschule

Ministerpräsident Dieter Althaus (rechts) im Gespräch mit dem Grundschullehrer...
Fotos: Daniel Kister

01.11.2007 / Empfertshausen - „Das ist unser Ministerpräsident Dieter Althaus“, erklärte ein Lehrer der Empfertshausener Grundschule den Jungen und Mädchen der zweiten Klasse. „Guten Morgen“, schallte dem CDU-Politiker von der Schülerschar entgegen, nachdem diese zur Begrüßung aufgefordert worden war. Dieter Althaus nahm sich auf seiner „Wartburgkreis-Visite“ einige Minuten Zeit, um mit den späteren Wählern und dem Lehrer, der bereits jetzt das Wahlalter erreicht hat, zu sprechen. Die Schüler haben der Menschenschar vor ihrem Fenster zu gewunken – und nur so ist der Ministerpräsident auf sie aufmerksam geworden. Eigentlicher Termin in der Gemeinde war nicht die Grundschule, sondern die benachbarte Schnitzschule. Diese ist ein Schulteil des Berufsbildungszentrums Bad Salzungen. Als eine von bundesweit sieben Schulen bildet die Schnitzschule zum staatlich geprüften Holzbildhauer aus. Insgesamt 67 Schülerinnen und Schüler besuchen die staatliche Berufsschule. Etwa 18 Schüler sind als Auszubildende auch in einem Betrieb angesellt. Die anderen gehen nur drei Jahre zur Schule. „Besonders gut finde ich, dass auch diese Absolventen die Gesellenprüfungen ablegen können, die nicht im dualen System integriert sind“, lobte Althaus. Bei einem Rundgang durch die Werkräume der Schule begrüßte er die Schüler und führte mit einzelnen kurze Gespräche: „Woher kommen Sie?“, „Gefällt Ihnen die Arbeit?“, „Was haben Sie danach vor?“ „Und woher kommen Sie?“ Die erwachsenen Schüler, die gerade beim zeichnen oder schnitzen waren, antworteten dem außergewöhnlichen Gast auf seine Fragen. Laut Terminplan blieben Althaus genau 35 Minuten für diesen Termin. Die Tradition der Schnitzschule sei für die Rhön und Empfertshausen wichtig, betonte Althaus im Hinblick auf die lange Geschichte der Schule. Schon 1886 wurde sie gegründet – ausgebildet wurde allerdings nicht durchgängig. Die Lehre war unter anderem während der beiden Weltkriege unterbrochen. Seit 1991 besteht die Berufsschule in ihrer heutigen Form. Hat der Beruf Holzbildhauer eine Zukunft? Hartwig Jörges ist Abteilungsleiter der Schnitzschule. Er antwortet: „Die Zukunft ist abhängig von jedem Einzelnen. Und vor allem von der Qualität der Arbeit.“ Die Absolventen hätten zahlreiche Möglichkeiten. In der Regel würden sie jedoch nicht in großen Betrieben eingestellt. Ministerpräsidenten-Tipp an Grundschüler Ein Beispiel für eine Arbeitsmöglichkeit hat der ortsansässige Holzbildhauerverein gegeben: Schüler der Schnitzschule gestalteten kürzlich einen Spielplatz für die Grundschüler. Unter dem Projektthema „Kontinente“ erinnern einzelne Spielgeräte an Asien, Afrika oder Nordamerika. Althaus schaute den fast fertigen Spielplatz an und kam so zu seinem ungeplanten „Zwischentermin“ bei den Grundschülern. Am Fenster blieb er außen stehen und ließ sich vom Lehrer über den Stundeninhalt informieren. Zum Abschluss gab er den Kindern einen Tipp: „Lernt schön fleißig, dann könnte ihr vielleicht auch irgendwann mal Ministerpräsident werden.“ (Daniel Kister) +++

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