"Bessere Nachwuchs-Ausbildung" - heute 5. Sparkassentag Hessen-Thüringen

Hans Eichel, Ex-Minister und Mitglied des Bundestages.

09.11.2006 / Fulda - Ob Siehr, Möller, Koch, Eichel, Meffert, Kayser oder Böhmer... zu den Gastrednern des heutigen Fünften Sparkassentages Hessen-Thüringen in Fulda zählten hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft. Thema der eintägigen Informationsveranstaltung war der „Mittelstand im Wandel“. Zu den rund 500 Gästen zählten neben den Vertretern der hessischen und thüringischen Sparkassen, auch Firmen, die von den regionalen Sparkassenfilialen eingeladen worden sind. Der Sparkassentag ist nur alle drei Jahre und beschäftigt sich jeweils mit einem aktuellen Thema. In diesem Jahr wurde die Informationsveranstaltung mit der gestrigen Verbandsversammlung verknüpft. „Der Mittelstand ist ein wesentlicher Stützpfeiler der deutschen Volkswirtschaft und ein Garant für Wohlstand, Stabilität und Wachstum“, hieß es zu den Vorträgen. Allerdings sehe sich der Mittelstand „einer ganzen Reihe tiefgreifender Umbrüche gegenüber“. Durch Deregulierung und Globalisierung müsste er sich zunehmend auch ausländischen Konkurrenten stellen. Voranschreitende Technologieentwicklung, sich ändernde wirtschafspolitische Rahmenbedingungen, Fragen der Unternehmensnachfolge, der Finanzierung und die Anforderungen von „Basel II“ stellten den Mittelstand vor „große Herausforderungen“. Ziel des Sparkassentages war es, herauszustellen in welchen Bereichen besonderer Handlungsbedarf besteht und Lösungsansätze zu entwickeln. Dabei wurde intensiv darauf eingegangen, wie die Sparkassen-Finanzgruppe Unterstützung leisten kann. Nach der Eröffnung des Tages durch Enno Siehr, Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen und Landrat des Kreises Groß-Gerau sprach Oberbürgermeister Gerhard Möller ein Grußwort. Als erster Vortragsredner analysierte Bundesfinanzminister a.D. Hans Eichel das Thema "Deutsche Finanz- und Wirtschaftspolitik im europäischen Rahmen". Dabei forderte er eine bessere Ausbildung des Nachwuchses. "Wir investieren zu wenig in unsere jungen Leute". Die Schulen müssten mehr leisten, und auch die Unternehmen sollten mehr auf die jungen Leute setzen. Für den Wettbewerb der Zukunft seien "gut ausgebildete Leute" notwendig. Gering Qualifizierte werden nach Eichels Worten die schlechtesten Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, denn ihre Jobs würden noch stärker in Billiglohnländer verlagert. Der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) forderte in einem Grußwort, den Haushalt zu konsolidieren und die Wirtschaft anzukurbeln. "Wir müssen wieder an die Spitze der europäischen Wachstumsbewegung und nicht mehr der Bleifuß sein", sagte Koch. Er lobte den Mittelstand, weil dieser großen Anteil an der derzeitigen positiven Entwicklung der heimischen Wirtschaft habe. "Ich bin froh, dass der Mittelstand nicht nur im Wandel ist, sondern auch im Aufschwung", sagte Koch. Der Mittelstand werde in Zukunft immer internationaler, um seine Chancen am Markt zu sichern. Nach Koch thematisierte Dr. Jürgen Meffert, Direktor bei McKinsey & Company und Leiter der „Initiative Mittelstand“ einzelne Problembereiche des Mittelstandes. Dabei ging er insbesondere auf die strategischen Zukunftskonzepte ein. Jeweils eine halbe Stunde referierten Dr. Gunter Kayser, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Instituts für Mittelstandforschung und Gregor Böhmer, Geschäftsführender Präsident des Sparkassen und Giroverbandes Hessen-Thüringen. Die Veranstaltung endete mit einem gemeinsamen Mittagessen der Teilnehmer. (dk) +++

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