Extrem hohe Rückfallgefahr!
Schlafmittel verabreicht und 64-fache Vergewaltigung: Fußballtrainer verurteilt
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16.11.2025 / KARLSRUHE -
Nach 64 Missbrauchs-Fällen: Ein ehemaliger Jugendfußballtrainer aus dem Taunus ist endgültig zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Die Verurteilung betrifft schwere sexualisierte Übergriffe an Minderjährigen, die der Mann über viele Jahre begangen hatte. Laut Hessenschau hat der Bundesgerichtshof in Karlsruhe die Revision des Angeklagten verworfen, damit ist das Urteil rechtskräftig. Die Richter gehen von einer hohen Rückfallgefahr aus, weshalb zusätzlich Sicherungsverwahrung angeordnet wurde.
Der mittlerweile 37-Jährige hatte zwischen 2008 und 2021 mehrfach Kinder und Jugendliche missbraucht. Insgesamt wurden 64 Fälle angeklagt, darunter 60 Vergewaltigungen und vier besonders schwere Vergewaltigungen. Um seine Opfer zu manipulieren, hatte er zunächst eine Bedrohungslage erfunden und die Betroffenen über soziale Medien unter Druck gesetzt. Später bot er sich selbst als "Helfer" an, um das Vertrauen der Kinder und Jugendlichen zu gewinnen.
Vergewaltigung in der eigenen Wohnung
Die Taten fanden zum Teil in seiner Wohnung in Hattersheim im Main-Taunus statt, wo er die Jugendlichen unter Verwendung von Schlafmitteln betäubte und anschließend schwerste sexualisierte Gewalt verübte. Das Gericht stellte klar, dass der Angeklagte seine Position als Fußballtrainer gezielt ausgenutzt habe, um Zugang zu den Minderjährigen zu erhalten.
Verfahren und Rechtslage
Die ursprüngliche Verurteilung in zweiter Instanz erfolgte bereits am 4. Dezember 2024. Danach hatte der Angeklagte Revision eingelegt. Einige Fälle mussten aufgrund eines früher erfolgreichen Einspruchs erneut verhandelt werden. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe sah jedoch keinen Rechtsfehler und bestätigte die mehrjährige Haftstrafe von zwölf Jahren und drei Monaten.Das Urteil beinhaltet zudem Sicherungsverwahrung, da das Gericht von einer hohen Rückfallgefahr ausgeht. Damit ist die Strafe nun endgültig rechtskräftig.
Einsatz im Verein und Auswirkung
Zwischen Sommer 2019 und Oktober 2021 war der Mann als Jugendtrainer beim SV Wehen Wiesbaden tätig. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft waren Kinder und Jugendliche des Vereins von den Taten nicht betroffen. Dennoch wirft der Fall ein Schlaglicht auf die Risiken von Machtmissbrauch in Sportvereinen und die Notwendigkeit von Schutzmechanismen für Minderjährige. (Constantin von Butler) +++Foto: Kucharek / wikimedia