Tradition trifft auf Technik
"Waidmannsheil" im Autohaus Sorg: Hunderte Gäste feiern das Jagdforum
Alle Fotos: Martin Engel
14.11.2025 / FULDA -
Wenn Tradition auf Technik trifft, wird im Fuldaer Autohaus Sorg wieder über das gesprochen, was Jäger wirklich bewegt. Beim Jagdforum 2025, das am Donnerstagabend mehr als 200 Gäste lockte, ging es um Themen, die mitten ins Herz der Jagdleidenschaft treffen: Ruhe im Revier, falsche Jagdpraxis und die Kunst der richtigen Nachsuche. Mit Heiko Hornung, Chefredakteur der "Wild & Hund", und Sandra Hornung, eine der erfahrensten Nachsuchenführerinnen Deutschlands, bot die Veranstaltung geballte Expertise und ehrliche Einblicke in das Jägerhandwerk.
Seit vielen Jahren ist das "Jagdforum" ein Pflichttermin für die heimische Jägerschaft und darüber hinaus. Zwischen Land Rover-Modellen, Forstjacken und Jagdhörnern wurde das Autohaus Sorg kurzerhand in eine gemütliche Jagdstube verwandelt. Den Auftakt machten die Jagdhornbläser der Jäger- und Gebrauchshundevereinigung Rhön-Vogelsberg e.V., die mit traditionellen Signalen für Gänsehautmomente sorgten.
Tradition trifft Leidenschaft
Dr. Mascha Sorg, Geschäftsführerin von Sorg-Premium-Cars, begrüßte die Gäste mit sichtlicher Freude: "Ich freue mich, dass wir so zahlreichen Zuspruch haben. Das ist seit vielen Jahren eine tolle Veranstaltung. Es ist für uns ganz wichtig, Menschen zu verbinden." Zwischen den ausgestellten Geländewagen der Marke Land Rover herrschte beste Stimmung - verständlich, schließlich gelten die robusten Fahrzeuge unter Jägern längst als zuverlässige Begleiter im Revier. "Ruhe im Revier" - Heiko Hornung mahnt zum Umdenken
Heiko Hornung, der als Chefredakteur der "Wild & Hund" zu den profiliertesten Stimmen der deutschen Jagdszene zählt, hielt einen Vortrag, der zum Nachdenken einlud. Sein Thema: "Ruhe im Revier - wie macht der Jäger durch eine falsche Jagdpraxis sein Wild unsichtbar?" Mit eindringlichen Worten beschrieb er, wie leichtfertiges Verhalten im Wald das natürliche Verhalten des Wildes nachhaltig verändern kann. "Unsere Reviere sind zu häufig unruhig. Es geht um die Dinge, die das Wild unsichtbar machen", erklärte Hornung.Er sprach über Besucherdruck, Freizeitaktivitäten in den Wäldern und Fehler, die Jäger machen. "Jagdliche Fehler, die Jäger selbst in ihrer Jagdpraxis machen", führte er aus. Sein Ziel sei es, zum Nachdenken anzuregen - über das eigene Verhalten, über Ethik und Verantwortung. "Mir geht das Her auf, wenn ich heute über 200 Gäste hier sehe", lobte Hornung die gekommene Jägerschaft: "Sie gehören zu dem Teil, der sich fortbildet - dafür meinen großen Respekt."
"Wärmebild ersetzt nicht die Hundenase"
Auch der zweite Vortrag des Abends stieß auf große Begeisterung. Sandra Hornung, leidenschaftliche Jägerin und eine der erfahrensten deutschen Nachsuchenführerinnen, widmete sich der Frage, was der Anschuss verrät. "Ich freue mich, dass ich das Thema Nachsuche näherbringen darf", sagte sie. Mit praxisnahen Beispielen und eindrücklichen Schilderungen verdeutlichte sie, dass Erfahrung und Instinkt auch in Zeiten moderner Technik unverzichtbar bleiben. Gemeinschaft, Erfahrung und Begeisterung
Zwischen Vorträgen, Fachgesprächen und Wildspezialitäten aus dem Wallrother Bauerngarten blieb genug Raum für Austausch und Begegnung. Dr. Rudolf Leinweber, Vorsitzender der Jäger- und Gebrauchshundevereinigung Rhön-Vogelsberg, brachte es auf den Punkt: "Wir freuen uns immer auf die tolle Zusammenarbeit - wir kommen gerne hierher."