Brand: "Glasfaser ist Lebensader"

50 Millionen Euro für digitale Zukunft: Region startet in das Gigabit-Zeitalter

50 Millionen Euro Bundesförderung für den Glasfaserausbau überbrachte (von links) Staatssekretär Michael Brand an Landrat Bernd Woide und den Breitbandbeauftragten des Landkreises, Christof Erb.
Foto: Sebastian Mannert

14.11.2025 / FULDA - Ein Meilenstein für den Landkreis Fulda: Mehr als 50 Millionen Euro fließen vom Bund in den Ausbau des schnellen Gigabit-Internets in der Region. Den Förderbescheid überbrachte Staatssekretär Michael Brand (CDU) persönlich an Landrat Bernd Woide (CDU) - und verband damit eine klare Botschaft: Osthessen soll beim digitalen Fortschritt nicht nur mithalten, sondern ganz vorne mitspielen.



"Wir ermöglichen damit Tausenden weiteren Haushalten in unserer Region den Glasfaseranschluss. Das ist eine große Chance für den ländlichen Raum", sagte Landrat Woide bei der Übergabe der Bescheide. Start des ersten Ausbauclusters soll noch in diesem Jahr sein.

35.000 Haushalte profitieren - Glasfaser bis ins Gebäude

Insgesamt sollen durch das Förderprojekt 20.500 Adressen mit sogenannten FTTB-Anschlüssen (Fiber to the Building) ausgebaut werden. Hochgerechnet erhalten damit rund 35.000 Haushalte, gut 5.000 Gewerbebetriebe und etwa 100 kommunale Einrichtungen wie Kitas, Behörden, Feuerwehrhäuser und Wasserversorgungsstellen Glasfaser bis ins Gebäude.

Die Telekom fungiert dabei als Kooperationspartner und wird den Ausbau in elf Clustern über rund vier Jahre realisieren. Damit wird der Landkreis Fulda zu einer der am besten vernetzten Regionen im ländlichen Raum Hessens.

"Osthessen bleibt nicht abgehängt"

Staatssekretär Brand betonte bei seinem Besuch gegenüber OSTHESSEN|NEWS die strategische Bedeutung des Projekts für die gesamte Region: "Wir beschleunigen den Ausbau mit schnellem Internet, damit eine Region wie Osthessen nicht abgehängt wird, sondern im Gegenteil mit vorne dranbleibt. Denn der Gigabit-Ausbau zählt wie Straßen und Strom inzwischen als Lebensader nicht nur für Kommunikation, sondern für eine ganze Region - das gilt wirtschaftlich, beruflich und auch privat. Osthessen wird also schneller als andere das schnelle Gigabit-Internet haben."

Brand würdigte den Einsatz des Landkreises, der frühzeitig gehandelt und Verantwortung übernommen habe: "Der Landkreis Fulda hat früh dafür gesorgt, Anschlüsse auch dort gelegt werden, wo der Markt es nicht lukrativ findet."

Landrat Bernd Woide zeigte sich dankbar für die Unterstützung des Bundes und den persönlichen Einsatz des Staatssekretärs: "Wir danken für das Bohren dicker Bretter. Ein Bescheid über 50 Millionen Euro ist schon etwas ganz Besonderes. Dass wir den Ausbau als Landkreis stets vorangetrieben und gestemmt haben, das hat wohl auch den Bund überzeugt."

Premiere für Brand - und Signal für Modernisierung

Auf Nachfrage von O|N erklärte Michael Brand: "Das war wieder eine Premiere. Dass meine erste Förderbescheidübergabe für die Bundesregierung zu Hause stattfindet und das mit einer nicht alltäglichen Fördersumme für eine wichtige Zukunftsausgabe, das freut mich natürlich riesig."

Brand machte zugleich deutlich, dass die Bundesregierung über die Gigabit-Förderung hinaus eine umfassende Modernisierungsagenda gestartet habe. Diese soll den Staat effizienter, digitaler und bürgernäher machen. "Die neue Bundesregierung werde bei der längst überfälligen Modernisierung unseres Staates nun schnell vorangehen", sagte der Staatssekretär.

Konkret sehe die Agenda Projekte vor wie die Unternehmensgründung in 24 Stunden, eine digitale Agentur zur Fachkräfteeinwanderung sowie den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Verwaltung und Justiz. "Vereinfachen und digitalisieren und Rückbau von Bürokratie sind zentral, um Bürger und Unternehmen zu entlasten, dazu ist schnelles Internet flächendeckend wichtig", betonte Brand. "Ziel der Agenda ist es auch, Verwaltungsprozesse digital, einfach und sicher zu gestalten."

Startschuss für die digitale Zukunft Osthessens

Mit der Förderung und dem geplanten Ausbau startet der Landkreis Fulda in eine neue Ära der digitalen Infrastruktur. Das Ziel: Glasfaser für alle - und damit eine Zukunft, in der Leben, Arbeiten und Lernen auch im ländlichen Raum bestens vernetzt sind.

"Wir ermöglichen Zukunft", fasste Landrat Woide das Projekt zusammen - ein Satz, der für viele in der Region greifbar werden dürfte, sobald die ersten Anschlüsse ans Netz gehen. (cb) +++


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